Wir präsentieren euch die schlimmsten und wichtigsten Horrorspiele, welche das Gaming-Universum seit Anbeginn der Menschheit zu bieten hat.

„Der letzte Mensch auf der Erde sitzt allein in einem Raum. Da klopfte jemand an die Tür.“ – Das ist womöglich die kürzeste Horrorgeschichte, die jemals geschrieben wurde und das leider nicht von mir – Frederic Brown dachte sich die ganz besonders schauerlichen Sätze aus. Aber wer hat eigentlich die gruseligsten Spiele, die jemals geschaffen wurden, auf den Markt geworfen? Welche virtuellen Szenarien stechen aus dem Wust an Horror-Stories derart heraus, dass ihr euch noch Monate danach an sie erinnert?

Wir vergeben jedem Spiel fünf Wertungen mit maximal fünf Punkten: Relevanz, Psychologisch, Anti-Schlaf-Faktor, Horror-Gameplay sowie Gematsche. Horror-Gameplay meint dabei Gameplay-Mechaniken, die aktiv zum Horror des Spiels beitragen. Los geht's!

Detention wurde vom taiwanischen Entwickler Red Candle Games gebastelt. Es handelt sich um einen atmosphärischen Side-Scroller, der die Geschichte von zwei Highschool-Schülern in Taiwan verfolgt. Wei Chung Ting schläft mitten im Unterricht ein und wacht in einem leeren Klassenzimmer auf. Die Schule ist tot, der Fluss vor dem Gebäude ein blutroter, tosender Strom. In der Turnhalle hängt ein einziges, glattes Seil mit einem Henkersknoten; ein Stuhl steht darunter.

Als Wei auf Fang Ray Shin trifft, die scheinbar einzige andere Person innerhalb der Schule, wird langsam einiges klarer. Detention ist so sehr politischer wie auch religiöser Horror; ein anspruchsvolles Spiel, das sich lohnt.

Relevanz: †

Anti-Schlaf-Faktor: †††

Psychologisch: ††††

Horror-Gameplay: †

Gematsche: ††

Waffe oder Licht? Während Doom für seine Metzel-Tiraden berüchtigt ist, versucht sich Doom 3 an einem noch etwas grausigeren Gameplay-Konzept: Dicke Knarren und eklige Monster stehen zwar wieder auf der Karte, aber dieses Mal heißt es Schießen oder Licht. Denn solltet ihr einen dunklen Gang erreichen, müsst ihr euch entscheiden, ob ihr die Viecher sehen oder abknallen wollt. Fies.

Relevanz: †††

Anti-Schlaf-Faktor: †††

Psychologisch: †

Horror-Gameplay: ††††

Gematsche: ††††

I Have No Mouth, and I Must Scream erschien 1995 und bleibt bis heute ein Point-and-Click-Adventure, das verstört und Spieler vor harte Entscheidungen bezüglich extremer Themen wie Vergewaltigung, Paranoia und Genozid stellt. Trotz der Pixelgrafik erschafft das Adventure eine bedrückende, abstoßende Atmosphäre, die auch heute noch wirkt. Das Gameplay allerdings ist extrem veraltet – wenn euch das stört, schaut euch lieber ein Let's Play an, denn die Story ist es wert.

Übrigens: I Have No Mouth, and I Must Scream basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Harlan Ellison.

Relevanz: †††

Anti-Schlaf-Faktor: †††

Psychologisch: ††††

Horror-Gameplay: †

Gematsche: ††††

Es ist kaum möglich, eine Liste an Horrorspielen anzufertigen und die Fatal-Frame-Reihe dabei auszulassen. Die japanische Survival-Horror-Serie gehört zu den Meisterwerken des Videospielhorrors, wobei Fatal Frame II: Crimson Butterfly (auch genannt: Project Zero II: Crimson Butterfly) generell als bestes und gruseligstes Spiel der Serie angesehen wird.

Fatal Frame II: Crimson Butterfly ist 2003 in Japan und den USA erschienen, ehe es ein Jahr später auf den europäischen Markt kam. Seit dem originalen Release sind weitere Versionen in den Release gegangen, darunter ein Remastered für die Wii im Jahr 2012. In der gesamten Fatal-Frame-Reihe schickt euch die Story jedes Spiels durch Häuser und dunkle Orte, die vor Geistern wimmeln. Sie können euch angreifen und auch töten, und eure einzige Waffe gegen sie ist eine Camera Obscura, mit der ihr sie sehen und verletzen könnt.

Relevanz: †††

Anti-Schlaf-Faktor: ††††

Psychologisch: †††††

Horror-Gameplay: †††

Gematsche: ††

Diese Liste würde ohne den Klassiker Dead Space kaum funktionieren, oder? Das Subgenre des Sci-Fi-Horrors hat mit dem Klassiker ein Revival erlebt. Es ist ein Spiel, das trotz Action und vieler – sehr klug gesetzter – Jump-Scares eine Atmosphäre des Grauens auf einer verlassenen, von Monstern bewohnten Raumstation heraufbeschwören kann. Mitten im großen, weiten, toten All. Allein. In der Dunkelheit.

Für eine aufgefrischte Erfahrung von Dead Space könnt ihr das 2023 erschienene hochgelobte Remake spielen, das für PC, PS5 und für die Xbox Series X|S in den Release gegangen ist.

Relevanz: †††

Anti-Schlaf-Faktor: †††

Psychologisch: †††

Grauen in der Spielmechanik: ††

Gematsche: ††††

Siren oder auch Forbidden Siren ist gleich auf mehrere Arten ein besonderes Spiel gewesen: Nicht nur haben mehrere Mitglieder von Team Silent – der Entwickler hinter der Silent-Hill-Reihe – das Projekt Siren ins Leben gerufen, auch ist Siren bekannt dafür, ebenso gruselig wie auch bizarr zu sein. Das 2003 erschienene Spiel wurde sehr für die grausige Story gelobt, bekam aber Kritik in Bezug auf das Gameplay.

Tatsächlich ist das Gameplay einzigartig, allerdings auch frustrierend: In antichronologischer Reihenfolge absolviert ihr mehrere Level, die alle im japanischen Dorf Hanuda stattfinden, das von einer übernatürlichen Katastrophe heimgesucht wird. Ihr werdet im Verlauf des Spiels mehrere Charaktere steuern, welche die Fähigkeit besitzen, ihren Geist kurzzeitig in herumlungernde Zombies zu transferieren.

Forbidden Siren könnt ihr euch im PS Store für die PS4 kaufen.

Relevanz: †

Anti-Schlaf-Faktor: ††††

Psychologisch: †††††

Horror-Gameplay: ††

Gematsche: †

Alan Wake begeisterte bereits zum Release 2010 Spieler und Kritiker mit seiner komplexen Story und mystischen Atmosphäre, die oft an einen gewissen Surrealismus aneckte, der an die Kultserie Twin Peaks erinnert. Was Alan Wake also von anderen psychologischen Horrorspielen abhebt, ist eine Geschichte, die unter die Haut geht und euch nicht nur für den Moment schockt.

2021 ist ein Remastered von Alan Wake erschienen, das ihr für PC und Konsolen kaufen könnt.

Relevanz: ††

Anti-Schlaf-Faktor: †††

Psychologisch: †††††

Horror-Gameplay: †

Gematsche: ††

Pony Island mag nicht das erste Spiel des „Haunted Video Game“-Genres sein, aber es ist doch eines der bekanntesten und setzt die Mechanik wunderbar effektiv um. Gleich zu Beginn des Spiels merkt ihr, was damit gemeint ist: Während ihr einzig auf „Start“ drücken möchtet, bricht das Startmenü langsam auseinander und alsbald scheint hinter dem Spiel eine Art Dämon hervorzutreten, der euch direkt über den Code hinweg gefangen halten will.

Pony Island ist so meta, wie es ein Spiel nur sein kann: Mit unterschiedlichsten Mechaniken werdet ihr, die ihr vor dem PC sitzt, in das Spiel hineingezogen und müsst euch aus den Fängen des verfluchten Spiels befreien. Nach Pony Island sind etliche weitere Indie-Horror-Games erschienen, die – teilweise auch sehr erfolgreich – versuchten, Spielern auf diese Art Angst einzujagen. Pony Island selbst bleibt aber eine Ikone des Genres.

Relevanz: ††††

Anti-Schlaf-Faktor: †††

Psychologisch: †††

Horror-Gameplay: †††

Gematsche: †

Anatomy ist eines der besten und originellsten Indie-Horrorspiele unserer Zeit, und da es nur 30-45 Minuten geht, solltet ihr es einfach ausprobieren und euch nicht spoilern lassen: Holt euch das Spiel über Itch.io.

Relevanz: †

Anti-Schlaf-Faktor: ††††

Psychologisch: ††††

Horror-Gameplay: ††††

Gematsche: †

Hellblade: Senua's Sacrifice findet seine Stärke in der Erzählung, die euch auf eine Reise in den Geist einer nordischen Kriegerin schickt.