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30 Jahre Deutsche Telekom AG - eine Zeitreise

Der damalige Telekom-Chef Ron Sommer brachte 2000 die Deutsche Telekom an die Börse. Fallende Kurse beendeten seine Karriere. Dieses Jahr wird die Deut­sche Telekom 30 Jahre alt. Unser Redak­teur Henning Gajek hat diese Zeit selbst oft vor Ort begleitet. Gehen wir auf Zeit­reise.

Inhalt:

30 Jahre Telekom. Wie alles anfing

Telekom wird Haupt­sponsor des FC Bayern MünchenMehr Frauen in führenden Posi­tionenGlas­faser­ausbau startet zur CeBITStreamOn, 5G und neuere Entwick­lungen Alles auf einer Seite lesen

Tele­kom­muni­kation über Kupfer­lei­tungen und später auch über Funk gibt es seit dem Ende des 19. Jahr­hun­derts. Aus der Deut­schen Reichs­post wurde im Westen die Deut­sche Bundes­post und im Osten die Deut­sche Post, welche beide das Fern­mel­demo­nopol hatten. Niemand anders durfte ohne ausdrück­liche Geneh­migung Nach­richten über Funk oder Draht über Grund­stücks­grenzen hinweg über­tragen.

Die Zeit zuvor: 1990 - „Post­reform I“

Die "Post­reform I" spal­tete die Deut­sche Bundes­post (im Westen) in drei selb­stän­dige Dienste: Post­dienst (Briefe, Pakete), Post­bank (Geld) und Deut­sche Bundes­post Telekom (Tele­kom­muni­kation, Endge­räte, Netze).

Die Bundes­post Telekom war zuständig für Fest­netz und Mobil­funk. Brand­aktuell war im Westen das analoge Mobil­telefon "C-Netz" mit Magnet­strei­fen­karte und später mit SIM-Karte im "großen" ISO-(Kredit­karten)-Format, alter­nativ gab es (seit 1988) den Funk­ruf­dienst Cityruf, später auch Scall und Skyper. Im Osten wurde vor der poli­tischen Wende schon über die Einfüh­rung eines mobilen Tele­fon­dienstes intensiv nach­gedacht.

Chef der Bundes­post Telekom (West) war Helmut Ricke („Senior“) der das Amt bis 1994 ausübte. Später trat sein Sohn in seine Fußstapfen. Doch der Reihe nach.

1995: Start­schuss für die „private“ Deut­sche Telekom Akti­enge­sell­schaft

Am 1. Januar 1995 trat die soge­nannte "Post­reform II" in Kraft. Aus der öffent­lich-recht­lichen Deut­sche Bundes­post Telekom wurde die Deut­sche Telekom Akti­enge­sell­schaft. Hier beginnt die 30-jährige Geschichte.

Der damalige Telekom-Chef Ron Sommer brachte 2000 die Deutsche Telekom an die Börse. Fallende Kurse beendeten seine Karriere. Foto: Picture-Alliance / dpa Ron Sommer über­nahm am 16. Mai 1995 den Chef­sessel der Deut­schen Telekom Akti­enge­sell­schaft, zuvor (seit dem 1. Januar 1995) hatte Wilhelm Päll­mann das Amt kommis­sarisch begleitet.

Die Marke „T“

Der magentafarbene Buchstabe T und die zwei (vorher vier) Digits sind die Marke der Telekom.Foto: Deutsche Telekom Unter Ron Sommer wurde der Buch­stabe "T" zum Marken­zei­chen. Zunächst wurde das T von vier kleinen Quadraten, soge­nannten „Digits“, umrahmt.

Da die Deut­sche Telekom nicht nur in Deutsch­land aktiv ist, wurde ein Vorstands­bereich "Inter­national" geschaffen. Die Idee einer globalen Allianz star­tete 1996 unter dem Namen „Global One“. Mit dabei: Deut­sche Telekom, France Télécom (heute Orange) und US Sprint (heute T-Mobile US).

Von Btx zu T-Online

Aus dem Dienst Bild­schirm­text (Btx) entstehen ein E-Mail-Dienst und ein Inter­net­zugang, statt Btx heißt es jetzt "T-Online Classic". Das klas­sische Btx bleibt auf Wunsch der teil­neh­menden Banken bis 2001 in Betrieb.

Zeit­gleich mit dem Start des Betriebs­sys­tems „Windows 95“ von Micro­soft wurde der Internet Explorer 1.0 vorge­stellt, der den Telekom-Kunden über kosten­lose CDs zusammen mit dem Btx-Programm ausge­hän­digt wurde. T-Online ist zweigeteilt. Die Telekom liefert den Internetzugang und das e-mail-Systen, Ströer liefert die Nachrichtenseite www.t-online.deScreenshot: teltarif.de Eigent­lich, so verriet Ron Sommer damals gegen­über dem teltarif.de-Autor, sollte "das Inter­net­angebot" bei der Telekom wegen „Erfolg­losig­keit“ abge­schaltet und aufge­geben werden. Doch dann kam ein junger Unter­nehmer aus dem Wester­wald und verkaufte über Nacht eine schier unglaub­liche Menge von Btx-Anschlüssen. Sein Name: Ralph Dommer­muth, der Gründer und bis heute Chef von 1&1.

1996: Global One – und ein neues Tarif­kon­zept

Neben dem Start von "Global One" mussten alle aus der Deut­schen Bundes­post im Westen entstan­denen Akti­enge­sell­schaften regulär Steuern bezahlen. Im Osten arbei­tete die Deut­sche Post als staat­liches Unter­nehmen weiter.

Lange Zeit kosteten Orts­gespräche nur einen Einmal­preis, die Gesprächs­dauer durfte noch beliebig lange sein. 1996 kam dann die erste (umstrit­tene) Tarif­reform. Nun wurden Orts­gespräche nach Gesprächs­dauer berechnet. Dafür wurden die Fern­gespräche, welche früher die güns­tigen Orts­ver­bin­dungs­preise quer­sub­ven­tio­niert hatten, deut­lich güns­tiger.

Aus der Messe „CeBIT“ (in Hannover) war (test­weise) der Ableger "CeBIT Home" (in Leipzig) entstanden. Dort stellte die Telekom den Funk­ruf­dienst Skyper ohne Grund­gebühr vor. 80 Zeichen konnten darüber über­mit­telt werden, daneben wurden ticker­mäßig aktu­elle Nach­richten ausge­strahlt.

November 1996: Der Börsen­gang 1

Im November 1996 ging die Deut­sche Telekom an die Börse. Erster Ausga­bekurs waren 14,57 Euro (28,50 DM); zu diesem Preis wurden 690 Millionen Aktien (virtuell) über die Börsen­theken gereicht.

Die Telekom-Aktien wurden in einer vorher nie gekannten Werbe­kam­pagne der Öffent­lich­keit vorge­stellt: Bekann­testes Testi­monial war der Schau­spieler Manfred Krug ("Lieb­ling Kreuz­berg" etc.).

1997: Prepaid sorgt für den Durch­bruch des Mobil­funks

Der Start von Prepaid­karten verhalf dem Mobil­funk in Deutsch­land wohl zum Durch­bruch. Eine der ersten dieser Karten diese Art war "Telly D1 Xtra" von T-Mobile, zunächst expe­rimen­tell als „D1 Club“ gestartet. Die Möglich­keiten waren damals noch einge­schränkt. Der Kunde hatte pro Monat 50 DM (ca. 25,51 Euro) aufzu­laden, die er verte­lefo­nieren konnte, andern­falls wären sie verfallen. Bei Bedarf konnte über den Anruf bei einer Hotline oder durch den Kauf eines „Tele­fon­schecks“ (Rubbel­code) das Konto bis auf 350 DM (ca. 175 Euro) aufge­füllt werden.

Etwa 10.000 Aktio­näre schauten bei der ersten öffent­lichen Haupt­ver­samm­lung der Deut­schen Telekom AG in Frank­furt (Fest­halle) vorbei. Die Rede von Telekom-Chef Sommer wurde parallel ins Internet über­tragen.

Deut­sche Einheit: Offi­zieller Abschluss des Aufbau Ost – alles digital

Ende 1997 waren alle Orts­ver­mitt­lungs­stellen digi­tali­siert, das Rattern der mecha­nischen Hebdreh­wähler in den Vermitt­lungs­stellen hatte ein Ende.

1998: Die Regu­lie­rungs­behörde startet

Das Bundes­minis­terium für Post und Tele­kom­muni­kation war 1949 unter dem Namen „Bundes­minis­terium für Ange­legen­heiten des Fern­mel­dewe­sens“ gestartet und später in Bundes­minis­terium für das Post- und Fern­mel­dewesen umbe­nannt worden. Ende 1997 wurde das Minis­terium nach fast 49 Jahren als Folge der Priva­tisie­rung des Post- und Fern­mel­dewe­sens aufge­löst. Am 1. Januar 1998 über­nahm statt­dessen die neue Regu­lie­rungs­behörde für Post und Tele­kom­muni­kation (RegTP, heute BNetzA) ihre Arbeit auf. Mit der Markt­öff­nung sei der deut­sche Tele­kom­muni­kati­ons­markt ab 1998 einer der libe­ralsten Märkte der Welt geworden, stellt die Telekom in ihrer Chronik fest.

ADSL bringt mehr Geschwin­dig­keit

Am 15. Juni 1998 hatte die Telekom ein Pilot­pro­jekt mit der Asym­metrical Digital Subscriber Line (ADSL) in 450 Privat­haus­halten und Unter­nehmen in Bonn, Köln, Dort­mund und Düssel­dorf gestartet. 768 kBit/s waren damals eine unglaub­lich hohe Daten­rate, über die wir heute milde lächeln.

1999: Kabel Deutsch­land GmbH gegründet

Zum Jahres­beginn 1999 glie­derte die Deut­sche Telekom AG auf Wunsch der Politik ihr Kabel-TV-Geschäft aus, sie grün­dete die Kabel Deutsch­land GmbH in Bonn, für den tech­nischen Teil. Am 1. Februar star­tete die MediaServices GmbH in München, als zentraler Dienst­leister für Inhalte und Programme. Die Kabel­netze wurden verkauft, um mehr Wett­bewerb zu schaffen.

Quelle des vollständigen Artikels:

https://www.teltarif.de/nr0/telekom-jubilaeum-zeitreise-30jahre/news/97499.html

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