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Ahrtal: Nach der Zerstörung kommt die Glasfaser
"Als das Wasser abgeflossen war, stand der Schlamm hier knapp 30 bis 50 Zentimeter hoch", erinnert sich Telekom-Projektleiter Michael Guthart. Über ein Provisorium konnten eine Woche nach der Katastrophe die ersten Bewohner wieder online gehen. Sowohl die alte Vermittlungsstelle als auch das Provisorium haben nun ausgedient. Die Telekom hat eine Multifunktionskabine (MUK) errichtet, die zwei Vermittlungsstellen ersetzen wird. "Das ist der Ersatz für Altenahr und Ahrbrück", sagt Guthart. Die Hardware ist kompakter geworden, denn es ist die erste Vermittlungsstelle, die ausschließlich für Glasfaserverbindungen konzipiert wurde. Damit diese vor einer etwaigen neuen Flut geschützt ist, vermied die Telekom weitestgehend Querungen der Ahr. Außerdem steht die MUK in Hanglage, gesichert durch Drainagen und eine Hangsicherung, damit Wasser abfließen kann.
Noch ist der Wiederaufbau im Ahrtal nicht abgeschlossen. Die Telekom errichtet weiterhin Glasfaseranschlüsse für die Bewohner der betroffenen Gemeinden. Das Unternehmen mit Sitz in Bonn ist darüber hinaus einer von zahlreichen Netzbetreibern, die auch in Berlin aktiv sind. In Köpenick, Neukölln und Gesundbrunnen hat die Telekom inzwischen mit den Ausbauarbeiten begonnen. Es entstehen Glasfaseranschlüsse für insgesamt knapp 45.000 Haushalte. Nach Angaben des Unternehmens sollen die Bauarbeiten "nur wenige Monate dauern".
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Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (l.) und GVG-Glasfaser-Geschäftsführer Thorsten Fellmann mit der KooperationsvereinbarungFoto: Wirtschaftsministerium Niedersachsen Der Staat fördert den Glasfaserausbau auch auf andere Weise: So hat das Land Niedersachsen eine Kooperation mit der GVG Glasfaser abgeschlossen. Das Unternehmen ist bereits in den Landkreisen Diepholz und Osnabrück tätig. In der Vereinbarung beabsichtigt die GVG, in Niedersachsen bis Ende 2025 bis zu 50.000 weitere Haushalte mit FTTH zu erschließen, davon 30.000 im eigenwirtschaftlichen Ausbau. Das Land sorgt seinerseits für optimale Rahmenbedingungen, etwa mit Blick auf Genehmigungsverfahren und einer effizienten Verzahnung des eigenwirtschaftlichen und geförderten Glasfaserausbaus.
Eine enge Abstimmung mit den Kommunen sucht auch die NetCom BW. Die EnBW-Tochter hat in Zusammenarbeit mit der Stadt Hüttlingen im Ostalbkreis ein "großangelegtes Ausbauprojekt" für den Bau eines flächendeckenden Glasfasernetzes für 1500 Haushalte auf den Weg gebracht, wie das Unternehmen mitteilt. Im gesamten Gemeindegebiet startete Anfang April 2024 die Vorvermarktung. NetCom BW benötigt eine Abschlussquote von 40 Prozent. Das heißt, die Bagger werden in Hüttlingen nur kommen, wenn mindestens 600 der 1500 Haushalte eine Anbindung an das neue Glasfasernetz in Auftrag geben. Westconnect will ab Anfang 2025 ein Glasfasernetz in Rieden in der Eifel errichten. Im Münsteraner Stadtteil St. Mauritz hat das Unternehmen bereits mit dem Netzbau begonnenFoto: Westconnect Eine solche Quote hat Westconnect in Rieden in der Eifel bereits erreicht. Anfang 2025 soll der Glasfaserausbau im 1250 Einwohner zählenden Städtchen beginnen. "Sicherlich haben wir uns alle einen schnelleren Ausbau gewünscht, aber die Personalkapazitäten im Straßenbau lassen dies leider nicht zu", erklärt Ortsbürgermeister Andreas Doll. Dagegen konnte Westconnect im Münsteraner Stadtteil St. Mauritz den offiziellen Spatenstich feiern.
Für Münster gilt fast das Gleiche wie für Berlin: Neben Westconnect sind noch etliche weitere TK-Unternehmen mit dem Bau von Glasfasernetzen beschäftigt. Es droht ein unwirtschaftlicher Doppelausbau.
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https://www.teltarif.de/nr0/telekom-ahrtal-ftth-glasfaser-breitbandausbau/news/95158.html