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- Kategorie: teltarif
Anbieterwechsel: Umständlich und zeitraubend
Neben Klagen über den schleppenden oder nicht erfolgenden Netzausbau (beispielsweise: Der neue Sender in Stadt XY steht nur rum, sendet aber immer noch nicht) erreichen uns auch Beschwerden über alltägliche Abläufe, die bis heute nicht rund laufen.
Wer eine SIM-Karte weiter gibt...
Ein Leser, nennen wir ihn Franz Müller, hat einem guten Bekannten seine "Norma Connect"-SIM-Karte gegeben. Der Bekannte heißt Hubert Maier (Name geändert) und würde gerne diese SIM-Karte auf sich umschreiben lassen. Doch die freundliche Auskunft von Norma Connect, welches organisatorisch von der Telekom (Multibrand) betrieben wird, sagt: "Das ist nicht möglich. Sie können die Karte gerne weitergeben, aber es bleiben ihre Daten, mit der sie die Karte bestellt haben, bei uns gespeichert", so die schnelle Antwort im Kunden-Chat
Wie lange dauern Kündigung und Anbieterwechsel?
Wer in Deutschland seinen Anbieter wechseln will, braucht viel GeduldBild: Image licensed by Ingram Image Also hat der offizielle Besitzer Franz Müller die Prepaid-Karte gekündigt. Doch eine Antwort, wann der genaue Umschalttermin denn nun sein würde, lässt auf sich warten. Der freundliche Chat reagiert sofort und nennt eine Antwort binnen etwa 24 Stunden per E-Mail, die Portierung könne dann 7-10 Tage später stattfinden.
Rufnummernportierung mit Besitzerwechsel möglich?
Hubert Maier möchte zur Original Telekom wechseln, dort kann er eine neue Karte bestellen und dabei sogar die Daten des Vorbesitzers (hier Franz Müller) angeben, er spart sich also erst Portierung und dann Umschreibung. Dafür müsste man aber wissen, wie "Norma Connect" beim Portierungsvorgang bezeichnet wird. Die Antwort findet sich erst nach etwas Recherche im Netz. Als abgebender Anbieter ist "TD Multibrand TDM2" anzugeben. "Wer kommt auf sowas?", fragt sich der Leser zurecht.
In anderen Ländern ist eine solche Portierung am gleichen Tag binnen weniger Stunden möglich. Der Inhaber meldet sich bei seiner ursprünglichen Gesellschaft und kündigt die Portierung an. Die abgebende Gesellschaft schickt ihm einen Code per SMS, den der Kunde dem neuen Anbieter mitteilt und der neue Anbieter schaltet binnen Stunden um.
Restliches Prepaid-Guthaben gleich mitportieren?
Wer in Deutschland eine Prepaid-SIM-Karte mit Restguthaben gekündigt hat, muss seinem Geld teilweise Wochen und Monate hinterher laufen. Es bleibt unklar, ob die Anbieter das Geld einfach nicht gerne herausgeben oder ob die zuständigen Abteilungen der Hotlines heillos überlastet sind.
In Italien muss bei Prepaid sogar das Guthaben des abgebenden Anbieters automatisch auf das Guthaben beim neuen Anbieter transferiert werden. Und in Italien wurde den Gesellschaften untersagt, die Abrechnungszeiträume auf vier Wochen statt einen Kalendermonat zu verkürzen. Beides wären tolle Ideen für den deutschen Markt.
Eine Einschätzung von Henning Gajek
Immer wieder wird vom Wettbewerb geredet und von unendlicher Bürokratie. Telekom-Chef Tim Höttges hatte es in Köln klar formuliert: "Wir stehen nicht im Stau, wir sind der Stau!" Oft könnte die Branche mit einfachen Mittel mehr Schwung in den Markt bringen. Oder ist das gar nicht gewollt?
Hier wären z.B. das Wirtschaftsministerium und die Bundesnetzagentur gefordert, einmal klare Signale zu setzen. Am Ende würde sich viel mehr Wettbewerb entwickeln als eine ewig wiederholte Forderung nach einer abstrakten Diensteanbieterverpflichtung.
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Quelle des vollständigen Artikels:
https://www.teltarif.de/nr0/anbieterwechsel-wartezeiten-umstaendlich/news/96711.html