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Connect Conference: KI ist überall, 5.5G braucht Kapazität

Am 18. Juni fand die Connect Conference 2024 in Dresden stattBei der Connect Confe­rence ging es um aktu­elle Themen, wie den Netz­ausbau mit 5G, 5.5G oder 6G, den 4. Netz­betreiber, Künst­liche Intel­ligenz und Möglich­keiten zum Einsparen von Energie.

Jähr­lich lädt das Fach­magazin "Connect" zu seiner "Connect Confe­rence" ein, die auch zum zehnten Mal wieder am Dienstag im Dresdner Hilton-Hotel ("An der Frau­enkirche") statt­fand.

Das ursprüng­liche Konzept der Verbin­dung mit einer Consumer-Messe zu Mobil­funk­pro­dukten wurde leider nicht fort­geführt, da man nur wenig Publi­kums­inter­esse verzeichnen konnte. Seitdem richtet sich diese Konfe­renz (die in engli­scher Sprache durch­geführt wird) also in erster Linie an die B2B-Ziel­gruppe (Busi­ness, Dienst­leister, IT-Provider, Netz­betreiber etc.), bietet aber eine ideale Gele­gen­heit mit Bran­chen­ver­tre­tern ins Gespräch zu kommen. Am 18. Juni fand die Connect Conference 2024 in Dresden stattFoto: Henning Gajek / teltarif.de Projekt­leiter und früherer Connect-Chef­redak­teur Dirk Waasen (WEKA-Medien) verriet in seiner Begrü­ßung, dass zehn Monate Vorbe­rei­tung hinter ihm lagen. Dres­dens Bürger­meister Jan Donhauser freute sich, dass die Konfe­renz wieder in der "schönsten Landes­haupt­stadt von Deutsch­land" Station gemacht habe.

Alles will in die Cloud

Tom Berg­mann (bei o2 für Cloud und Data­center verant­wort­lich) stellte unter dem Titel "Connec­ting the earth with the cloud" sein Projekt eines in die AWS-Cloud verla­gerten 5G-SA-Netz­kerns vor. Etwa 1 Million o2-Telefónica-Kunden, die bereits 5G-SA (Stan­dalone) nutzen (und die dazu notwen­dige Option gebucht haben) wurden dazu ausge­wählt. Mittelfristig will sich o2 in eine "Cloud native" Company verwandelnGrafik: o2-Telefónica Diese Daten sind verschlüs­selt in der Cloud gespei­chert ("Nur Telefónica hat den Schlüssel.") Wenn diese Daten genutzt werden, werden sie einen separat verschlüs­selten Bereich des Cloud-Systems verla­gert, dort verar­beitet und danach gleich wieder erneut verschlüs­selt. Der tempo­räre Schlüssel und die Inhalte der Berech­nung werden nach der Berech­nung sofort gelöscht.

Somit sei sicher­gestellt, dass der Cloud-Betreiber keinerlei Kenntnis von den Daten oder gar (lesbaren) Zugriff darauf haben könne. Der Cloud-Betreiber sehe nur, dass seine Prozes­soren arbeiten. Zusätz­lich sei das Test­kern­system auf einem Server in Frank­furt gespei­chert, künf­tige Erwei­terungen blieben in Europa. Die aufwen­dige Verschlüs­selung der Daten habe auf die Latenz keinen spür­baren Einfluss.

Die Verschlüs­selung hat auch für den (meist US-ameri­kani­schen) Cloud-Betreiber Vorteile, weil bei Anfragen der US-Justiz sie mit gutem Gewissen "mitteilen" könnten, dass sie die Daten nicht lesen können. Die Anfragen würden somit also ins Leere laufen.

Huawei: Die nächste Stufe ist 5.5G

Der Datenverkehr in den Mobilfunknetzen wird weiter steigen, weil immer mehr Maschinen und Geräte ihre Daten austauschenGrafik: Huawei Germany Dr. Michael Lemke von Huawei hat in Dresden studiert und gab einen Über­blick über die Zukunft von 5G, was als 5.5G oder 5G-Advanced bezeichnet wird. Es gehe um "Ultra reliable low latency compu­ting" (URLLC), d.h. die Daten­mengen steigen und steigen und die Technik muss darauf ausge­richtet sein. Ziel sei es mittel­fristig, alles nach dem 5G-Proto­koll laufen zu lassen.

Bei der Betrach­tung der Nutzer­zahlen spielen die mensch­lichen Nutzer eine gerin­gere Rolle, da immer mehr Geräte, Sensoren (IoT) im Netz aktiv sind und versorgt werden wollen. Dazu braucht es modernste Technik und ausrei­chende Frequenz­kapa­zität, die beispiels­weise auch ober­halb von 6 GHz zu finden wäre.

Künst­liche Intel­ligenz ist bereits überall

KI klingt wie Science Fiction, ist aber bereits RealitätGrafik: NTT Data Enrique Marques von NTT Data, betonte, dass Gene­rative Künst­liche Intel­ligenz (engl. "Gen AI") keine Option, sondern längst eine Tatsache sei. Einen Teil seines Beitrags hielt ein mit GenAI erstellter Avatar, der deut­lich verständ­licher Englisch sprach als er selbst und stel­len­weise auch auf Deutsch. Diese Künst­liche Intel­ligenz (KI, engl. AI) spricht verschie­dene Spra­chen akzent­frei.

Aller­dings ist die KI nur so "schlau", wie sie mit Daten gefüt­tert wurde. Es sei möglich, die KI mit firmen­internen Daten zu füttern, die dann auch nur intern verfügbar - also durch­suchbar - seien. Jeder KI-Anbieter hat eigene Sprach­modelle und Daten­banken, es gibt "schlaue" KI und auch viel "frag­wür­dige" Inhalte. Die Branche möchte gerne mit KI Dinge verein­fachen, am Ende kosten sparen, beispiels­weise beim Kunden­ser­vice.

Voda­fone forscht in Dresden

Das Innovationszentrum von Vodafone in Dresden beschäftigt sich mit vielen ZukunftsfeldernGrafik: Vodafone Dr. Michael Langer von Voda­fone stellte das inzwi­schen eröff­nete Tech­nologie- und Inno­vati­ons­zen­trum von Voda­fone in Dresden vor. Dort beschäf­tigt sich Voda­fone mit vielen aktu­ellen Themen wie Auto­motive (selbst­fah­rende Autos, allge­meine Verkehr­steue­rung), aber auch mit fern­gesteu­erten Eisen­bahn-Zügen und sichere Funk­ver­bin­dungen für den öffent­lichen Sektor (Polizei, Feuer­wehr, Verwal­tung) mit der Steue­rung und Kontrolle von Drohnen die außer­halb der Sicht­weite des Bedie­ners fliegen, Gesund­heits­themen, Sicher­heit und vielem mehr, wovon sich Voda­fone lang­fristig erhofft, damit Geld zu verdienen.

Arthur D. Little: Wie Inves­toren ticken

Die Investitions- und Kapitalkosten steigen, die Renditen aber nichtGrafik: Arthur D. Little Bela Virag, Mana­ging Partner beim Markt­for­schungs- und Bera­tungs­unter­nehmen Arthur D. Little, gab einen Einblick in die für Laien mitunter verwir­rende Denk­weise von Finanz­inves­toren.

Sales und Lease Back war einst ein Thema, da verkauften Stadt­werke ihre Strom- oder Wasser­ver­sor­gung und mieteten sie sofort wieder zurück, am Ende gab es nur stei­gende Preise. Es gibt aber im Tele­kom­muni­kati­ons­sektor durchaus Modelle, wo das zu funk­tio­nieren scheint, etwa bei Funk­türmen. Die Tele­kom­muni­kati­ons­welt wurde früher von großen Firmen ("alles aus einer Hand") bevöl­kert, heute ist das alles in Ebenen frag­men­tiert, wo verschie­dene Anbieter sich tummeln. Beispiels­weise eine Firma baut ein Funk­netz (Antennen und Sender), aber die Gespräche vermit­telt ein anderer Anbieter, wieder ein weiterer Anbieter schreibt Rech­nungen oder bietet Dienste wie Sprache und E-Mail an.

Beispiels­weise sind in den USA 30 Prozent der Anbieter im Fest­netz relativ kleine Anbieter, was die Markt­situa­tion unüber­sicht­lich macht, die Zahlen für Europa nannte Virag nicht. Dafür verriet Virag unter anderem, dass das MagentaTV-Angebot der Deut­schen Telekom auf einer Tech­nologie von Comcast Tech­nology Solu­tions basiert. In früheren Zeiten machten viele Unter­nehmen vieles bis alles selbst. Das ist lange vorbei. Und perma­nent sind Produkte auf dem Prüf­stand und werden pausenlos neu bewertet. Man kann leicht verstehen, dass Konti­nuität ("das gibt es schon lange, das machen wir schon immer so") oft der Renta­bilität ("das lohnt sich doch gar nicht mehr") geop­fert wird.

Die TK-Anbieter und Netz­betreiber haben mit stei­genden Kosten für Netz­aus­rüs­tung, Neubau, Upgrades, Austausch etc. zu tun (CAPEX - Capital Expen­ditures = Inves­titi­ons­aus­gaben), während die Rendite (ROIC - Return of invested Capital) unter die Kapi­tal­kosten (WACC - Weighted Average Cost of Capital) sinkt.

Quelle des vollständigen Artikels:

https://www.teltarif.de/nr0/technik-konferenz-connect-5g-5-5g-1und1/news/95813.html

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