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"Cord Cutting": Darum wird es kein Trend in Deutschland
In Zeiten von Breitband-Internet und Streaming hat das TV-Kabel ausgedient, sollte man meinen. Doch während US-Haushalte den Kabelnetzbetreibern regelrecht in Scharen davonlaufen und sich von ihren kostspieligen Kabelanschlüssen inklusive Pay-TV-Paketen trennen, hat der Kabelanschluss in Deutschland immer noch einen festen Platz in vielen Wohnungen. Dafür gibt es konkrete Gründe, die in den unterschiedlichen Märkten begründet sind.
Kabel ist in Deutschland günstiger
Der Kabelanschluss bleibt in Deutschland beliebtFoto: Vodafone US-Haushalte zahlen in der Regel überdurchschnittliche Preise für Unterhaltung. Zu Buche schlagen dort oftmals nicht nur hohe Kosten für den Kabelanschluss selbst, sondern vor allem die teuren Pay-TV-Pakete. Abopreise von 100 Dollar im Monat sind in dieser Hinsicht keine Seltenheit. Gerade dieser Kostenfaktor belastet die Haushaltskasse überdurchschnittlich.
Vor allem in ländlichen Regionen eignet sich das US-Kabelnetz außerdem selten als Breitbandersatz, in sogenannten "Rural Areas" greifen US-Amerikaner deshalb immer häufiger auf Alternativen wie das von SpaceX betriebene Starlink zurück. Und eben solche Dienste lassen sich relativ einfach mit Streaming-Paketen kombinieren.
Kabel in Deutschland günstiger
In Deutschland hingegen sieht die Situation völlig anders aus. Das Breitbandkabel hat sich hierzulande immer mehr zum DSL-Ersatz entwickelt, da die Monatspreise teils deutlich unter den DSL-Tarifen von Telekom sowie 1&1 & Co. liegen. Bei Resellern wie "eazy" war es noch in der Vergangenheit möglich, einen Breitbandanschluss für rund 12 Euro im Monat zu ordern. Unschlagbar im Vergleich zur DSL-Konkurrenz, wo entsprechende Tarife teilweise überhaupt erst für 20 bis 25 Euro starten.
Darüber hinaus bieten Kabelnetzbetreiber wie Vodafone auch vergleichsweise günstige TV-Pakete an, diese sind zumindest aktuell vor allem in Mietwohnungen mit Sammelverträgen in den Nebenkosten teils attraktiver als so manches Streaming-Angebot mit separatem Breitbandanschluss. Das könnte sich zwar in Zukunft durch den Wegfall des sogenannten Nebenkostenprivilegs ändern, dennoch bleibt der Kabelanschluss mit Internet im Vergleich zu den USA immer noch relativ günstig.
Netzqualität ist besser
Ein weiterer Aspekt: In Deutschland ist das Breitbandnetz vergleichsweise schlecht ausgebaut, im Kabelnetz hingegen sind mittlerweile durchaus Geschwindigkeiten auf dem Niveau von Glasfaser möglich. Dennoch ist Kabel-Breitband immer noch deutlich günstiger, als ein Glasfaser-Hausanschluss im Keller. Dementsprechend werden auch in Zukunft mehr Nutzer auf die Angebote von Vodafone & Co. setzen.
Last but not least hat das Kabel hierzulande einen nahezu unschlagbaren Wettbewerbsvorteil, denn das Netz wurde seit den 1980er-Jahren immer weiter ausgebaut. Dieser Abstand muss durch alternative Technologien wie Glasfaser überhaupt erst aufgeholt werden. Und selbst dann wird es noch lange dauern, bis die Endkundenpreise mit Kabelanschlüssen wettbewerbsfähig sind.
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