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Diensteanbieter-Verpflichtung: Wird 5G für alle günstiger?

Wird die Bundesnetzagentur über die Diensteanbieterverpflichtung die Mobilfunkeinkaufspreise regulieren?Schon länger lobby­ieren die virtu­ellen Netz­betreiber (MVNO) und Service-Provider für eine Diens­tean­bie­ter­ver­pflich­tung, die ihre Einkaufs­preise regu­lieren würde.

Die soge­nannte "Diens­tean­bie­ter­ver­pflich­tung (DAV)", die Service-Provi­dern wie Freenet oder virtu­ellen Netz­betrei­bern wie MTEL, Lebara, Lyca­mobile etc. einen regu­lierten Zugang zu den 5G-Mobil­funk­netzen sichern würde, könnte mehr Unter­stüt­zung gewinnen. Durch regu­lierte Einkaufs­preise könnten 5G-Tarife mögli­cher­weise billiger werden. Das berichtet die Wirt­schafts­zei­tung "Handels­blatt".

Antrag soll "verschärft" werden

Wird die Bundesnetzagentur über die Diensteanbieterverpflichtung die Mobilfunkeinkaufspreise regulieren?Logos: Anbieter, Foto/Montage: teltarif.de Demnach sollen Abge­ord­nete der Ampel­koali­tion im einfluss­rei­chen, poli­tisch besetzten Beirat der Bundes­netz­agentur dafür gesorgt haben, dass ein Antrags­text entspre­chend „nach­geschärft“ wurde. Im Beschluss von Ende Juni forderte das Gremium schließ­lich, Diens­tean­bieter einen „fairen und diskri­minie­rungs­freien Zugang“ zu den Netzen zu sichern. Das zustän­dige Bundes­minis­terium für Digi­tales und Verkehr (BMDV) stehe einer Neure­gelung offen gegen­über. Das BMDV fordere, eine für die Einfüh­rung einer DAV vorge­schrie­bene Markt­ana­lyse nun „zügig“ durch­zuführen, teilte ein Spre­cher dem Handels­blatt mit. Man erhoffe sich davon eine „Grund­lage für mögliche wett­bewerb­liche Maßnahmen“.

Freenet: Von 5G ausge­sperrt?

„Wenn die Bundes­netz­agentur nicht handelt, bleiben wir bei 5G im Grunde ausge­sperrt“, befürchtet Freenet-Chef Chris­toph Vilanek. Ohne eine DAV halte die Netz­betreiber „nichts von weiteren Preis­stei­gerungen ab“.

Die Bundes­netz­agentur will spätes­tens im kommenden Jahr über die Einfüh­rung einer DAV entscheiden. „Die derzei­tige Situa­tion, bei der Tarife mit unbe­grenztem oder sehr hohem Daten­volumen in Deutsch­land doppelt so teuer sind wie in unseren Nach­bar­län­dern, lässt sich nur noch schwer recht­fer­tigen“, sagte der FDP-Abge­ord­nete Maxi­milian Funke-Kaiser dem Handels­blatt.

Eine Einschät­zung (von Henning Gajek)

Es stimmt einfach nicht, dass Service-Provider und MVNOs (virtu­elle Netz­betreiber) kein 5G bekommen können, es ist ihnen nur schlicht viel zu teuer, um es zu attrak­tiven Kondi­tionen den eigenen Kunden anbieten zu können. Schon heute bieten verschie­dene Service-Provider 5G ihren Kunden an, teil­weise zu inter­essanten Kondi­tionen.

Diese Netz­betreiber halten ihre Preise relativ hoch, um den teuren Netz­ausbau stemmen zu können. Nied­rigere Preise wären toll, aber ob der momentan massive Netz­ausbau im glei­chen Umfang weiter­laufen wird, darf bezwei­felt werden.

Ob die Diens­tean­bie­ter­ver­pflich­tung auch dem vierten Netz von 1&1 helfen wird, ist im Moment schwer abzu­schätzen. 1&1 wandelt sich gerade vom Dienst­anbieter zum realen Netz­betreiber und müsste dann sein eigenes Netz eben­falls zu regu­lierten Preisen "weiter verkaufen". Das o2-Roaming hingegen lässt ein Weiter­ver­kauf durch 1&1 nicht zu.

Das Risiko besteht, dass zwar die Preise sinken, wir aber auf einem halb­fer­tigen Flicken­tep­pich sitzen bleiben oder zwischen einem Premium-Netz zu Premium-Preisen und einem oder mehreren Ramsch-Netzen zu Ramsch­preisen wählen können. Viele Kunden werden sich für letz­teres entscheiden, weil sie in der aktu­ellen Wirt­schafts­lage jeden Euro zweimal umdrehen müssen.

Eins ist jetzt schon sicher: Wir werden bald mehr 5G-Ange­bote von Service-Provi­dern und Discoun­tern sehen. Die Ange­bote von Aldi-Talk und Cong­star sind erst der Anfang.

Mehr Hinter­gründe zur Diens­tean­bie­ter­ver­pflich­tung beleuchten wir in einem weiteren Artikel.

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Quelle des vollständigen Artikels:

https://www.teltarif.de/nr0/diensteanbieterverpflichtung-freenet-5g/news/92521.html

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