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Fehmarnbelt-Baustelle: So klappts mit der Funkversorgung

"Puttgarden-Rødbyhavn" - wer schon mal auf der Vogelfluglinie von Deutschland nach Dänemark gereist ist, kennt die 18,6 Kilometer lange Fährverbindung zwischen den beiden Ländern, mit der der Fehmarnbelt überquert wird. Schon in den 1940er-Jahren gab es Pläne für eine feste Straßen- und Eisenbahnverbindung an dieser Stelle, um zwischen Hamburg und Kopenhagen eine durchgehende Verbindung zu haben. Baulich realisiert wurde davon bislang allerdings nur die markante, 1963 eröffnete und 963 Meter lange Fehmarnsundbrücke, die optisch entfernt an einen Kleiderbügel erinnert. Arbeiten an einem Tunnelelement für die feste Fehmarnbelt-Querung zwischen Dänemark und Deutschlandpicture alliance/dpa Doch nun haben beide Länder die "feste Fehmarnbelt-Querung" zwischen Dänemark und Deutschland baulich in Angriff genommen, die in Form eines unterseeischen Tunnels realisiert wird und 2029 eingeweiht werden soll.
Rettungsdienst & Co.: Baustelle muss mit Funk versorgt werden
Während der Bauzeit muss die Baustelle natürlich mit Funk versorgt werden. Das ist beispielsweise dann wichtig, falls es im Rahmen der Bauarbeiten zu Unfällen kommen sollte und Rettungsdienste verständigt werden müssen. Für die Dauer der Bauzeit wurde ein gemeinsames Rettungskonzept zwischen beiden Ländern vereinbart, da die Arbeiten auf See potenzielle Gefahrenmomente beinhalten. Für Rettungseinsätze in der Grenzregion mussten auf beiden Seiten die Digitalfunknetze erweitert werden. Darüber berichtet Marcus Schmahl, Koordinierende Stelle Schleswig-Holstein, auf der Webseite der Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS).
Das bisherige Problem war die fehlende Funkversorgung in der Grenzregion. Ziel des neuen Konzepts sei es gewesen, Rettungseinheiten aus beiden Ländern im gesamten Baufeld einsetzen zu können. Die Grenzregion zwischen beiden Staaten habe dabei eine besondere Herausforderung dargestellt: Um die Feldstärken im Nachbarland zu begrenzen, seien die Digitalfunknetze beider Länder ursprünglich so errichtet worden, dass keines in der Lage ist, den gesamten Bereich der Grenzregion vollumfänglich zu versorgen. Dieser Umstand habe zwangsläufig gemeinsame Rettungseinsätze im Baufeld erschwert, da weder deutsche Einsatzkräfte vor der dänischen Küste noch dänische Einsatzkräfte vor der deutschen Küste auf das eigene Netz zugreifen konnten.
So wurden die Digitalfunknetze erweitert
Bei den Funknetzen handelt es sich nicht um die regulären Mobilfunknetze, sondern um spezielle Digitalfunknetze für staatliche Einrichtungen, Behörden und Rettungsdienste. In einem ersten Schritt sei daher zwischen der BDBOS auf deutscher und der DBK A/S (Dansk Beredskabskommunikation) auf dänischer Seite eine Betreiberabsprache getroffen worden. In dieser Absprache seien beide Seiten übereingekommen, dass die Netze für die Dauer der Bauzeit tiefer in die Hoheitsgebiete des jeweiligen Nachbarn einstrahlen dürfen, um so die Funkversorgung auch am "gegenüberliegenden" Ufer sicherzustellen, berichtet Marcus Schmahl. Auch in der späteren Betriebsphase des Tunnels soll diese Absprache nach den Informationen der BDBOS bestehen bleiben, um zum Beispiel auf Havarien am Tunnel schnell reagieren zu können.
In einem zweiten Schritt habe die Infrastruktur ertüchtigt werden müssen. In Deutschland sei durch die "Autorisierte Stelle Schleswig-Holstein für das BOS-Digitalfunknetz" ein weiteres Netzelement am bestehenden Standort errichtet worden, dessen Sektorantenne überwiegend in nordöstliche Richtung ausgerichtet ist. Da dieses neue Netzelement der Versorgung der Zwölfmeilenzone dient, seien die Kosten für die Errichtung vollständig durch den Bund getragen worden.
Messungen und weitere Entwicklungen
Mit Fertigstellung des Netzelementes sei noch ein letzter Schritt vollzogen worden: Die abschließende Funkmessung auf See zur Bestätigung der Versorgungsgüte. Die Funkmessungen hätten im Ergebnis die sehr guten Vorhersagewerte bestätigt. Die Digitalfunkversorgung während der Bauzeit sei damit sichergestellt.
Nach Abschluss der grundlegenden Bauarbeiten würden weitere Arbeiten am Digitalfunknetz anstehen - nämlich die Planung und Errichtung einer Objektversorgung in dem etwa 19 Kilometer langen Bauwerk, um im Tunnel sowie an beiden Tunnelportalen eine Funkversorgung mit beiden Netzen zu gewährleisten.
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https://www.teltarif.de/nr0/fehmarnbelt-baustelle-funkversorgung-bdbos/news/96158.html