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freenet bekommt 5G im Telefónica-Netz

Telefónica Deutschland und der freenet-Konzern verhandeln über eine weitreichende Partnerschaft. Das berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf mehrere Insider. Den Angaben zufolge könnte der Deal so aussehen, dass Telefónica-Chef Markus Haas dem Mitbewerber freenet mit attraktiveren Konditionen zur Mitnutzung des o2-Netzes entgegenkommt - inklusive Zugang zum 5G-Netz. Wie es im Bericht weiter heißt, könnte freenet im Rahmen des Abkommens möglicherweise auch mit seiner Discountmarke klarmobil Tarife anbieten, die im Telefónica-Netz realisiert werden.
freenet braucht Netzpartner
freenet bald mit 5G von o2?Foto: Freenet freenet-Chef Christoph Vilanek ist auf solche Vereinbarungen angewiesen. Sein Konzern hat zwar eine große Kundenbasis, aber kein eigenes Mobilfunknetz. Telefónica könnte umgekehrt neue Kunden in seinem Netz gebrauchen. Im Sommer hatte der neue Netzbetreiber 1&1 überraschend einen neuen National Roaming Deal mit Vodafone verkündet. Kunden von 1&1, die derzeit noch im o2-Netz telefonieren und surfen, werden demnach perspektivisch National Roaming bei Vodafone nutzen, wenn das eigene Netz von 1&1 nicht zur Verfügung steht. Das bedeutet für Telefónica eine geringere Netzauslastung, die mit Einnahmen-Verlusten einhergeht.
1&1 begründete den Wechsel des National Roaming Partners von Telefónica zu Vodafone damit, dass die Vereinbarung mit Telefónica nicht die Mitnutzung des 5G-Netzes von o2 vorsah. Im Zuge der Ankündigung des Netzstarts für Smartphone-Tarife teilte der Konzern vergangene Woche mit, nun doch neben Vodafone auch im Telefónica-Netz 5G anbieten zu können. Daher wäre der Wechsel anhand der ursprünglichen Begründung gar nicht mehr erforderlich. Es soll aber offenbar dabei bleiben. So erklärte 1&1, nach dem Start des National Roamings im Vodafone-Netz die "Vorleistungen von Telefónica Deutschland schrittweise" zu verringern.
Telefónica könnte Ausfälle kompensieren
Telefónica könnte den Verlust kompensieren, indem künftig freenet- anstelle von 1&1-Kunden das Netz des Münchner Betreibers mit nutzen. Intern werde bei Telefónica ab 2026 mit 200 Millionen Euro weniger Free Cashflow (nach Leasingverpflichtungen) kalkuliert, berichtet das Handelsblatt. Unternehmenschef Markus Haas habe einen Rettungsplan entwickelt. Einerseits sollen Umsätze erhöht, andererseits aber auch Kosten gesenkt werden. Davon sei etwa die IT des Konzerns betroffen.
Ob der Deal zwischen Telefónica und freenet wirklich zustande kommt, ist dem Bericht zufolge noch offen. Die Gespräche sollen seit August laufen. freenet könne die Angaben "nicht bestätigen", was während laufender Verhandlungen wenig überraschend ist.
Inwieweit Sparmaßnahmen bei der IT zweckdienlich sind, ist allerdings fraglich. Probleme bei der Aktivierung von eSIM-Profilen von o2, über die wir bereits berichtet haben, bestehen nach wie vor.
Anzeige:Quelle des vollständigen Artikels:
https://www.teltarif.de/nr0/freenet-telefonica-5g-kooperation/news/93824.html