Chris­toph Vilanek hört nach 16 Jahren als Chef der freenet AG auf. freenet präsen­tiert heute den Nach­folger - dieser wurde von der direkten Konkur­renz "impor­tiert".

Chris­toph Vilanek gilt als "Urge­stein" der Tele­kommu­nika­tions-Branche. Seit 2009 ist er Vorstands­vorsit­zender der freenet AG, davor war er ab 2005 bereits bei debitel in Stutt­gart für Kundenkom­muni­kation, -entwicklung, -betreuung und -bindung zuständig. Im Sommer des vergan­genen Jahres teilte er mit, dass er für eine weitere Amtszeit ab 2026 nicht mehr zur Verfü­gung steht.

Seiner­zeit hatte der Aufsichtsrat seine Absicht bekundet, den Such- und Auswahlpro­zess für einen geeig­neten Nach­folger kurz­fristig zu initi­ieren. Heute gab freenet nun den Namen des Nach­folgers bekannt.

Vilanek-Nach­folger war bei 1&1-Dril­lisch

Robin Harries, der zukünftige CEO der freenet AGAnna Fary / freenet AG Die freenet AG teilt mit, der Aufsichtsrat habe in seiner gest­rigen Sitzung die Bestel­lung von Robin Harries zum Mitglied des Vorstands und Vorstands­vorsit­zenden (CEO) der Gesell­schaft mit Wirkung spätes­tens zum 1. August 2025 und einer Laufzeit von drei Jahren beschlossen. Der Aufsichtsrat reagiere damit früh­zeitig auf die Ankün­digung des lang­jährigen Vorstands­vorsit­zenden, Chris­toph Vilanek, seinen bis Ende 2025 laufenden Vertrag nicht zu verlän­gern.

Der zukünf­tige Vorstands­vorsit­zende Robin Harries (42) ist seit April 2024 Mitglied des Vorstands der an der NASDAQ gelis­teten trivago N.V., für die er bereits von 2012 bis 2018 in führenden Funk­tionen tätig war. Durch seine lang­jährige Manage­ment­verant­wortung als Mitglied des Vorstands bzw. Geschäfts­führer der 1&1 Tele­commu­nica­tion SE bzw. Dril­lisch Online GmbH in den Jahren 2018 bis 2024, wo er das Neukun­denwachstum für alle Marken und Produkte verant­wortete, soll Robin Harries neben guter Kennt­nisse über den Mobil­funk­markt über eine umfang­reiche Exper­tise auf den Gebieten Marke­ting, Vertrieb und digi­taler Trans­forma­tion verfügen.

Die weitere Ausrich­tung bei freenet

Marc Tüngler, Aufsichts­rats­vorsit­zender der freenet AG, wünscht sich, dass Robin Harries "das Unter­nehmen weiter­entwi­ckeln und nochmals zukunfts- sowie ertrags­orien­tierter gestalten" werde. Chris­toph Vilanek habe in den letzten 16 Jahren das Unter­nehmen "erfolg­reich sowie resi­lient aufge­stellt". Er habe aus dem reinen Mobil­funk­anbieter ein Unter­nehmen "mit den zwei starken Säulen Mobil­funk und Digital Life­style Services sowie TV und Medien geformt".

Das Unter­nehmens­ergebnis sei in den vergan­genen Jahren nach­haltig gewachsen, und bis 2028 habe das Manage­ment ein weiteres Wachstum als klares Ziel formu­liert. Insofern sei der Zeit­punkt der Übergabe aus Perspek­tive des Aufsichts­rates ideal, da "lang­fris­tige Verein­barungen mit den drei Netz­betrei­bern sowie das nach­haltige Wachstum im Geschäfts­feld IPTV eine höchst solide Basis für neue Impulse und Geschäfts­ideen bieten" würden.

Deutsch­lands Mobil­funk-Netz­betreiber brau­chen gute Frequenzen, die sie bislang erstei­gern mussten. Dafür wichtig war eine Auktion im Jahr 2019. Ging damals alles mit rechten Dingen zu?