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Glasfaserausbau: Viele Ankündigungen vor den Ferien
Erst kürzlich gab NetCologne die Kooperation mit der Deutschen Glasfaser bekannt, wodurch Letztere Zugriff auf die Glasfaserinfrastrukturen von NetCologne erhält. Die TK-Tochter der Kölner Stadtwerke kooperiert zudem mit Westconnect, um für 50.000 Haushalte in Bonn FTTH-Anschlüsse zu bauen. Derzeit läuft die Vorvermarktung an, im kommenden Sommer sollen dann die ersten Bagger anrollen. Geplant ist der Ausbau in den Bonner Stadtteilen Lessenich, Duisdorf-Nord, Tannenbusch, Dransdorf, Endenich-Nord, Auerberg, Buschdorf und Graurheindorf.
Fabian Bührung (li.), Bereichsleiter Telekommunikation bei den Stadtwerken Neumünster, und WEMACOM-Geschäftsführer Volker Buck unterzeichnen die Open-Access-VereinbarungFoto: SWN Die Glasfasernetze der Stadtwerke Neumünster (SWN) sind bereits fertiggestellt. Nun können die SWN mit der WEMACOM einen ersten Open-Access-Partner verkünden. Durch die Kooperation kann die WEMACOM ihre Dienste im gesamten Netzbereich der SWN anbieten. "Mittels dieser Open-Access-Lösung fördern wir den Wettbewerb und verhindern, dass die Straße von unterschiedlichen Infrastrukturanbietern mehrfach aufgerissen wird“, erklärt Fabian Bühring, Bereichsleiter Telekommunikation bei den Stadtwerken Neumünster.
Viele Ausbauaktivitäten in Essen
Ob das auch in Essen verhindert werden kann, wird sich zeigen. In der Ruhrmetropole sind jedenfalls mehrere Netzbetreiber gleichzeitig am Werk in den gleichen Stadtteilen. Anfang Juni 2023 setzte die ruhfibre im Stadtteil Werden den ersten Spatenstich. Das Kooperationsmodell zwischen der Stadt Essen, dem Investor DIF Capital Partners und dem Projektentwickler metrofibre will für 150.000 Haushalte Glasfaseranschlüsse bauen. Neben Werden gehören die Stadtteile Fischlaken und Heidhausen zum ersten Ausbaugebiet.
Nahezu zeitgleich startete auch die Deutsche Giga Access (DGA) mit ihrem Ausbauprojekt für Essen. Zusammen mit der BBV Deutschland will die DGA für 18.000 Haushalte und Gewerbebetriebe im Süden der Stadt Glasfaseranschlüsse bauen. Die DGA plant, finanziert, baut und betreibt das Glasfasernetz, während die BBV ihre Dienste auf dem Netz vermarkten wird. Der Startschuss fiel Anfang Juni 2023 im Stadtteil Rellinghausen. Danach sollen neben Essen-Stadtwald auch Werden, Heidhausen und Fischlaken angeschlossen werden, also die Stadtteile, in der auch die ruhrfibre aktiv ist. Vertreter von ruhrfibre und der Stadt Essen beim offiziellen Spatenstich in Werden. Hier wird allerdings auch die Deutsche Giga Access ausbauen.Foto: ruhrfibre
Ankündigungen von Deutsche GigaNetz, Glasfaser Nordwest und GlasfaserPlus
Insbesondere die Deutsche GigaNetz sowie die beiden Joint Ventures der Deutschen Telekom, die Glasfaser Nordwest und die GlasfaserPlus, drücken aufs Tempo. Die Glasfaser Nordwest wird den Ausbau in Hameln um 2500 Haushalte im Stadtteil Afferde sowie den Ausbau in Georgsmarienhütte um 1800 Haushalte im Stadtteil Hardersberg erweitern. Darüber hinaus kündigte Glasfaser Nordwest ein Ausbauprojekt mit 1300 FTTH-Anschlüssen in Petersfehn und 1800 Anschlüssen in Friedrichsfehn im Landkreis Ammerland an. Die Deutsche GigaNetz geht im westlich von Frankfurt am Main gelegenen Keltersbach in die Netzplanung und hat mit Neufahrn in Niederbayern, Ainring und Freilassing im Berchtesgadener Land sowie Traunreut im Landkreis Traunstein Kooperationsvereinbarungen abgeschlossen. Neben diesen bayerischen Kommunen ist die Deutsche GigaNetz in Zukunft auch in Bremen aktiv. Hier hat der Netzbetreiber mit der Stadt eine Vereinbarung für den Glasfaserausbau in Bremen-Nord unterzeichnet.
Die GlasfaserPlus feierte den Spatenstich in Kulmbach, Oppenrod, einem Ortsteil der Gemeinde Buseck im Landkreis Gießen, Lorch am Rhein, Osthofen im Landkreis Alzey-Worms, Bad Breisig im Landkreis Ahrweiler sowie Neckarsteinach im Kreis Bergstraße und in Waldböckelheim im Landkreis Bad Kreuznach. In Lindlar und Marienheide im Oberbergischen Kreis steht der Baustart bevor, während GlasfaserPlus in Weilerswist im Landkreis Euskirchen den zweiten Bauabschnitt in Angriff nimmt.
Offizieller Spatenstich für den Netzausbau durch GlasfaserPlus in Neckarsteinach. Das Joint Venture der Deutschen Telekom mit dem Energieversorger EWE kündigte für die nächsten beiden Jahre etliche Projekte an.Foto: Simone Remdisch/Deutsche Telekom Darüber hinaus kündigte das Unternehmen den Glasfaserausbau für 2024 in folgenden Kommunen an: Oberhaid im Landkreis Bamberg, Spalt im Landkreis Roth, im Wartburgkreis für Gerstungen, Wutha-Farnroda, Mihla, Lauterbach, Hainich-Werratal und Werra-Suhl-Tal sowie in Lübben (Spreewald), Winterberg im Sauerland, Haßfurt im Landkreises Haßberge und Dienheim im Landkreis Mainz-Bingen. In Neudrossenfeld im Landkreis Kulmbach, Biesenthal und Oderberg im Landkreis Barnim, Frankenblick im Landkreis Sonneberg, Neuzelle und Müllrose im Landkreis Oder-Spree sowie Schillingsfürst im Landkreis Ansbach und im mittelfränkischen Markt Ipsheim will GlasfaserPlus 2025 mit dem Ausbau beginnen.
Bauvorhaben von Telekom und Vodafone
Neben den drei genannten Netzbetreibern sind auch deren Wettbewerber kräftig unterwegs. Die DNS:NET schaltete im fünften Bauabschnitt im Projektgebiet 2 der Altmark für 3800 Haushalte die Glasfaseranschlüsse aktiv. Unsere Grüne Glasfaser (UGG) startete ihren Glasfaserausbau im nordrhein-westfälischen Sprockhövel. In Sehlem in der Verbandsgemeinde Wittlich konnte UGG die Tiefbauarbeiten abschließen. Der bayerische Netzbetreiber LEONET hat mit Rohrbach im Landkreis Pfaffenhofen/Ilm eine Vereinbarung für den Glasfaserausbau unterzeichnet und startete Anfang Juni 2023 in Teublitz im Landkreis Schwandorf die Vorvermarktung. Die konnte goetel in Heimertshausen, einem Stadtteil von Kirtorf im Vogelsbergkreis, bereits erfolgreich abschließen, sodass auch hier demnächst ein Glasfasernetz gebaut wird.
Im Winsviertel in Berlin Prenzlauer Berg will die Deutsche Telekom 12000 Glasfaseranschlüsse bauenGrafik: Deutsche Telekom Auch die Branchengrößen lassen sich nicht lumpen. Die Deutsche Telekom wird im Winsviertel in Berlin Prenzlauer Berg ein Glasfasernetz für 11.100 Haushalte und 900 Unternehmen bauen. In Bernau bei Berlin will der Ex-Monopolist ein Glasfasernetz für rund 8800 Haushalte errichten. Derweil haben im Landkreis Märkisch-Oderland die Bauarbeiten der Telekom für den geförderten Glasfaserausbau begonnen. Im Landkreis Sömmerda lässt Vodafone die Bagger anrollen. Bis Herbst 2024 sollen sie die Gräben für ein Glasfasernetz ausheben, in die für 2000 Haushalte Glasfaser verlegt wird. Daneben erweitert Vodafone den Glasfaseranteil im Kabelnetz, u. a. in Osnabrück, Nordhorn oder in Weiden i. d. Oberpfalz. Rund 65.000 Haushalte sollen dadurch stabilere und schnellere Internetverbindungen erhalten.
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https://www.teltarif.de/nr0/glasfaser-open-access-ftth-telekom/news/92052.html