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Gratis-Tool: Notfall-Check der VZ hilft bei Internetkriminalität

Internetkriminalität ist allgegenwärtig und tritt in verschiedenen Ausprägungen auf, beispielsweise eine Erpressernachricht im Postfach, Betrug beim Online-Kauf, Phishing-Mails und Co. Die Liste ist lang. Wer im Internet Betrügern auf den Leim gegangen ist, benötigt schnell Hilfe. Die Verbraucherzentrale Berlin informiert auf ihrer Webseite über ein kostenfreies Tool, das Verbrauchern im Ernstfall zur Seite stehen soll.
Notfall-Check
Der Notfall-Check der VZ hilft, wenn Sie Opfer von Internetkriminalität geworden sind (Symbolbild)Bild: dpa Betrugsversuche werden immer besser und sie sind oft nur schwer zu durchschauen. Dazu sagt Simon Götze, Rechtsexperte bei der Verbraucherzentrale Berlin: "Verbraucher*innen werden beispielsweise beim Online-Shopping weg von der Zweitmarkt-Plattform auf eine täuschend echt nachgebaute Seite geleitet. Geben sie dort ihre Zahlungsdaten ein, verlieren sie oft viel Geld." Unter der Adresse www.verbraucherzentrale.de/internetkriminalitaet-notfallcheck finden Verbraucher ein Tool für den Ernstfall. Sie können dort den Fall schildern und erhalten am Ende eine Checkliste mit konkreten Handlungsmöglichkeiten, erklärt die Verbraucherzentrale in ihrer Mitteilung. Der Notfall-Check soll die zentrale Frage beantworten: Was soll ich jetzt machen?
Je nach Fall wird im Rahmen des Notfall-Checks beispielsweise empfohlen, dass sich der Betroffene direkt bei der Bank meldet und versucht, die Buchung zu stoppen. Außerdem soll Strafanzeige gestellt und der Account der betroffenen Plattform gemeldet werden. Dazu soll der Notfall-Check auch die passenden Kontaktmöglichkeiten der jeweiligen Plattform ausgeben. Tipps, um Betrugsmaschen künftig erkennen zu können, gebe es auch.
Ausprobiert
Wir haben uns den Notfall-Check der Verbraucherzentrale angeschaut und testweise "Erpressung im Netz" angeklickt. Unter dem Punkt "Sie werden erpresst oder jemand übt Druck auf Sie aus:" gibt es verschiedene Möglichkeiten, Formen der Erpressung einzuordnen. Wir haben angeklickt "weil jemand (angeblich) Ihr Online-Konto gehackt hat." Nun soll überprüft werden, ob das Konto gehackt wurde. Auch hier gibt es verschiedene Auswahlmöglichkeiten. Testweise haben wir angeklickt: "Ich erhalte Bestellbestätigungen, obwohl ich keine dazu passenden Bestellungen getätigt habe."
Anschließend soll die Reaktion darauf angegeben werden. Angeklickt haben wir die Aussage: "Ich habe die Nachricht ignoriert." Nun möchte der Notfall-Check wissen, welche (weiteren) Daten dem Täter bekannt sind. Hier gibt es mehrere Auswahlmöglichkeiten. Wir haben "Name und Vorname" sowie "E-Mail-Adresse" angeklickt. Anschließend wird eine Checkliste erstellt, die heruntergeladen werden kann. Optional ist nach der Eingabe der Mail-Adresse auch der Versand an diese.
Die Checkliste
Die Checkliste kann als PDF heruntergeladen werden und ist umfangreich. Zunächst wird uns geraten, Beweise zu sichern, also alle Belege und Nachrichten rund um die Buchung und die Bezahlung beziehungsweise die Zahlungsaufforderung. Und: "Ein Bildschirmfoto ist ein Beweismittel." Das Bildschirmfoto könne mit dem Smartphone, dem Tablet oder dem PC gemacht werden. Uhrzeit, Datum, und auch der Kontext dabei sollen gut sichtbar sein, beispielsweise die URL. Es gibt auch einen Link dazu, wie Bildschirmfotos richtig angefertigt werden. Dieser führt zu einem Ratgeber der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Screenshots von kinder- oder jugendpornografischen Inhalten sollen nicht angefertigt oder weitergeleitet werden, weil deren Besitz und Verbreitung strafbar sein können, erklärt die Verbraucherzentrale in der für unseren Fall erstellten Checkliste.
Weiterhin kann eine Strafanzeige bei der Polizei gestellt werden. Im Falle des Erhalts einer Mahnung oder eines Inkassoschreibens kann widersprochen werden. Der Link zu einem passenden Musterbrief wird gleich mitgeliefert. Weiter sollte überprüft werden, ob Einträge, beispielsweise bei der Schufa, korrekt sind. Die Schufa bietet auch das Einmelden des Identitätsmissbrauchs auf der Internetseite an.
Kontrolle über das Konto zurückgewinnen
Am Ende gibt es weitere Tipps, um die Kontrolle über das Online-Konto zurückzubekommen, beispielsweise zu überprüfen, ob E-Mail-Adresse oder Passwörter im Internet veröffentlicht wurden. Dazu bieten sich Tools wie jener vom Hasso-Plattner-Institut der Uni Potsdam oder der Leak-Checker der Uni Bonn an. Möglich ist laut Checkliste auch die Meldung des Schadens, beispielsweise bei einer Cyberversicherung oder wenn eine Hausratversicherung oder private Haftpflicht eine entsprechende Klausel aufweist.
Individuelle Beratung ist auch bei der Verbraucherzentrale möglich. Diese ist bundesweit aktiv. Die Interessen der Verbraucher werden auf Landesebene vertreten.
Die Verbraucherzentrale bietet auch ein Tool an, das bei Pauschalreise-Ärger unterstützt. Mehr dazu lesen Sie in einer weiteren News.
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https://www.teltarif.de/nr0/notfall-check-verbraucherzentrale-betrug/news/98290.html