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Hessen: Vereinfachung für Mobilfunkausbau
Am Donnerstag hat der hessische Landtag in seiner 135. Plenarsitzung Erleichterungen für den Mobilfunkausbau beschlossen. In Zweiter Lesung wurden ein Gesetzentwurf der Fraktion der SPD für eine Mobilfunk-für-alle-Gesetz (Drucksache 20/9762) und ein Gesetzentwurf der Fraktion der CDU und Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für ein "Gesetz zur weiteren Beschleunigung des Mobilfunkausbaus in Hessen (Mobilfunkausbaubeschleunigungsgesetz) (Drucksache 20/10380)" besprochen.
Änderung der hessischen Bauordnung und des Straßengesetzes
Der hessische Landtag hat Erleichterungen für den Mobilfunkausbau beschlossen.Foto: Picture Alliance / dpa Der Gesetzentwurf der Sozialdemokraten sah die Schaffung eines Änderungsgesetzes der Hessischen Bauordnung zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung und Beschleunigung des Mobilfunkausbaus (Erhöhung der Anzahl der Standorte von Antennen und Masten) vor. Die Regierungsfraktionen (CDU/Grüne) schlugen die Anpassung der Bauordnung sowie des Straßengesetzes zur Beschleunigung des Ausbaus der Mobilfunkinfrastruktur (Ausbau von Standorten und Errichtung neuer Mobilfunkmasten) vor.
Vereinfachungen sollen Schub bringen
"Gerade von den Vereinfachungen im Genehmigungsbereich erwarten wir einen spürbaren Schub für den weiteren Ausbau und gleichzeitig Erleichterungen für unsere Verwaltungen", erklärte der Grünen-Abgeordnete Torsten Leveringhaus am Donnerstagabend in Wiesbaden mit Blick auf das neue Gesetz zur Beschleunigung des Mobilfunkausbaus. Dieses wurde mit schwarz-grüner Mehrheit verabschiedet.
Der CDU-Parlamentarier Hartmut Honka betonte, gemeinsam mit den Netzbetreibern solle weiter daran gearbeitet werden, die letzten Funklöcher in Hessen zu schließen und die Netzqualität zu erhöhen.
Reduzierung von Abstandsflächen
Mit dem neuen Gesetz solle es Vereinfachungen geben - etwa die "Reduzierung von Abstandsflächen von Antennenanlagen im Außenbereich oder die Abschaffung von Anbauverboten entlang von Kreis- und Landesstraßen". (Bisher mussten Sendemasten einen großen Abstand von Straßen einhalten.)
Bijan Kaffenberger von der SPD-Opposition kritisierte: "CDU und Grüne beharren grundlos auf einer genehmigungsfreien Mobilfunkmasthöhe von 15 Metern im Gegensatz zu den von uns geforderten 20 Metern." Höhere Masten können den Handyempfang spürbar verbessern, aber in den Augen von Kritikern auch mehr die Landschaft verschandeln.
Eine Einschätzung (von Henning Gajek)
Nicht nur in Hessen, auch in anderen Bundesländern findet ein Umdenken statt, denn der Mobilfunk-Netzausbau ist wichtig und richtig. Gerade im Flächenland Hessen, wo es viele "einsame" Regionen ohne ausreichendes Netz gibt, herrscht großer Nachholbedarf. Um optimale Reichweiten zu erzielen, sind große Antennenhöhen notwendig. Manche Masten können und müssen 50 Meter und mehr hoch sein. Somit wäre der Regierungskoalition kein Zacken aus der Krone gefallen, gleich die 20m zu genehmigen, auch wenn der Vorschlag von der Opposition kam. Sicher hohe Masten mögen unschön aussehen. Die Alternative zu hohen Masten, wären mehr kleinere Sender, die nebenbei ein dichteres Netz erlauben würden. Das aber ist natürlich aber auch deutlich teurer.
An den Autobahnen könnten bald 400 neue Stationen durch die Telekom gebaut werden.
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https://www.teltarif.de/nr0/netzausbau-hessen-landtag-politik/news/91946.html