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"o2 Pay Stop": o2 will kundenfreundlicher werden

Viele Kunden sehen den Anbieter o2-Telefónica nach wie vor als "Netzbetreiber Nummer drei", nicht nur wegen der verwendeten Netzkennung (262-03). Doch seit der Fusion von E-Plus und o2 ist o2-Telefónica der nach Kundenzahlen größte Anbieter im Land.
Andreas Laukenmann verantwortet die Kernmarke
Seit 2022 leitet Andreas Laukenmann das Privatkundengeschäft bei o2-TelefónicaFoto: o2-Telefónica / Bernhard Huber Wir haben uns mit dem neuen Privatkundenchef von o2-Telefónica, Andreas Laukenmann, unterhalten. Er verantwortet unter anderem die Kernmarke des Unternehmens o2. Jetzt hat das Unternehmen angekündigt, die Positionierung der Kernmarke zu schärfen. Damit wollen die Münchner der „kundenfreundlichste Anbieter“ werden. Der Bedarf bei deutschen Verbrauchern dafür scheint gegeben.
o2 legt Studie über Verbraucher-Präferenzen vor
Laukenmann ließ im Juni und Juli 2024 eine Studie über Verbraucher-Präferenzen erstellen. Die Studie, die das Meinungsforschungsinstitut Kantar (früher Infas) erstellt hat, spricht eine deutliche Sprache. "Es gibt eine Diskrepanz zwischen den Kundenwünschen und Versprechen der Telekommunikationsanbieter sowie deren Wahrnehmung", erläuterte Laukenmann die Zahlen im Gespräch mit teltarif.de.
Ein zentrales Thema sei die Kostentransparenz der Anbieter. Laukenmann hat den Begriff „o2 Pay Stop“ geprägt. Er hat festgestellt, dass nur etwa einem Viertel der Kunden die Problematik bewusst ist. "Die Kunden sind oft erstaunt, wenn sie bei einem Anbieter zu viel bezahlen". In der Branche ist es üblich, zu einem Mobilfunkvertrag ein günstiges Handy anzubieten. Der Mobilfunkvertrag kostet dann - je nach Handy - zwischen 10 und 40 Euro mehr im Monat und läuft auf unbestimmte Zeit (zu Beginn meist mindestens 24 Monate). Das bedeutet: Lässt ein Kunde seinen Vertrag einfach weiterlaufen, zahlt er nach den 24 Monaten deutlich drauf.
"Unser o2 Pay Stop ist da deutlich fairer", betont Laukenmann, "weil wir das abbezahlte Handy nicht mehr weiter berechnen".
o2 fragt: Warum - nicht?
o2 möchte seine Kunden mit "Warum"-Fragen erreichen, worauf die Antwort "warum eigentlich nicht?" lauten wird. Damit will das Unternehmen laut Laukenmann o2 noch stärker als kundenfreundliche Marke positionieren und damit das Markenprofil schärfen. Anders als bisher will o2 künftig deutlicher darüber sprechen, wie die Marke auf die Wünsche der Kunden eingeht und wie dies in Zukunft noch besser gelingen kann.
Die Kunden wünschen sich der repräsentativen Studie zufolge transparente Preisgestaltung, wie beispielsweise den Verzicht auf versteckte Preiserhöhungen ("im ersten Monat günstig, später teurer") oder auf Zusatzkosten, gefolgt von verlässlicher und schneller Verbindung zu Hause und mobil.
Zufriedenstellende und schnelle Lösungen
An dritter Stelle laut Umfrage sehnen sich die befragten Verbraucherinnen und Verbraucher "nach zufrieden stellenden und schnellen Lösungen ihrer Probleme". Dabei, so hat Kantar ermittelt, unterschieden sich die Ergebnisse "kaum zwischen den Anbietern oder Marken".
Die Studie gibt zudem Hinweis darauf, dass auch bestehende Angebote etwa beim Thema Preistransparenz zu wenig bekannt sind. o2 möchte daher in Zukunft verstärkt darüber sprechen, "wie die Marke auf die Wünsche ihrer Kunden eingeht und neue Angebote noch besser zu deren Nutzen gestalten wird."
Laukenmann hat die Probleme klar erkannt: „Als Branche haben wir in der Vergangenheit womöglich zu wenig hingehört, was die Verbraucher sich von uns wünschen. o2 war schon immer sehr kundenorientiert, hat faire Angebote gemacht und mit immer wieder neuen, kundenorientierten Produkten den Markt verändert. Das werden wir in Zukunft noch stärker als bisher auch in den Mittelpunkt unserer Kommunikation stellen und unsere Kundenorientierung auf ein neues Niveau heben. Das Motto lautet: Wir tun nicht nur Gutes für unsere Kundinnen und Kunden, wir reden jetzt auch darüber. Damit erhöhen wir für Verbraucherinnen und Verbraucher die Transparenz im Markt“.
Wie sieht „o2 Pay Stop genau aus?
Der „o2 Pay Stop ist ein neuer Name für ein Produkt, was es im Prinzip schon seit 15 Jahren gibt. Als einziger Anbieter im Markt bietet o2 getrennte Verträge für den Tarif und das Mobilfunkgerät an. Nachdem das Endgerät abbezahlt ist, endet die Zahlung automatisch ohne Zutun der Kunden. „Das ist in der Telekommunikationsbranche alles andere als selbstverständlich“, betont Laukenmann.
Damit sei, so Laukenmann, „o2 Pay Stop die erste Kampagne unter dem neuen Grundgedanken der o2 Markenkommunikation „Warum eigentlich nicht?“. o2 möchte die Verhaltensweisen der Telekommunikationsbranche hinterfragen und “Schritt für Schritt Kundenärgernisse beseitigen, so Laukenmann.
Dabei soll "o2 Pay Stop" nur der Anfang sein. "In den kommenden Monaten werden wir weitere Kundenwünsche aufgreifen, unsere Lösungen präsentieren, neue Produkte entwickeln und aktiv darüber sprechen. Wir werden zeigen, dass Vertrauen und Sympathie die prägenden Begriffe sein können im Verhältnis zwischen Telekommunikationsanbieter und Kunde“.
An Traditionen anknüpfen
Laukenmann möchte an Traditionen im Unternehmen anknüpfen. Produkte wie die "Genion Homezone", die später in "o2 Homezone" umbenannt wurde, inklusive der mobilen Festnetznummer, was die Wettbewerber erst spät oder gar nicht übernommen haben. Auch der "o2 Grow"-Tarif, der eine automatischen Erhöhung des monatlichen Datenvolumens beinhaltet, ist eine Erfindung von o2, die inzwischen teilweise vom Wettbewerb übernommen wurde.
o2 sei schon von Anfang an nah dran gewesen an den Bedürfnissen der Menschen, weiß Laukenmann und betont, dass in den vergangenen zehn Jahren mehr als zehn Milliarden Euro in den Ausbau des Netzes und der Serviceangebote investiert wurde.
Vertragskundenzahl kontinuierlich gesteigert
Ganz falsch scheint das nicht gelaufen zu sein, denn o2 hat die Zahl seiner o2 Vertragskunden in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert. Alleine in den vergangenen fünf Jahren kamen mehr als 16 Prozent Neukunden dazu und die Abwanderungsrate (Churn) liege mit einem Prozent "auf einem historisch niedrigen Niveau“ freut sich der Privatkundenchef. Er möchte die Wahrnehmung der "Kernmarke o2 Schritt für Schritt weiter verbessern", neue Kundinnen und Kunden überzeugen und die Treue bestehender Nutzerinnen und Nutzer weiter steigern.
"o2 ist und bleibt unsere Kernmarke"
Eins ist für Laukenmann klar: "o2 ist und bleibt unsere Kernmarke", daneben gibt es Blau für die preisbewussten Kunden. Außerdem hat das Unternehmen o2 Telefónica zahlreiche Partnermarken.
Wer ist Andreas Laukenmann?
Andreas Laukenmann ist studierter Diplom-Informatiker (Universität Karlsruhe) und startete seine berufliche Laufbahn bei der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY), darauf folgte die Management-Beratung Diamond Cluster bevor er zu Vodafone wechselte. Bei Vodafone Tschechien verantwortete er Strategie & Planung und danach den Geschäftskundenbereich. 2007 wechselte er zur deutschen Vodafone-Festnetztochter Arcor. 2009 wurde Arcor bei Vodafone Deutschland integriert, Laukenmann verantwortete den Großhandel und das Kundenmanagement, ab 2016 als Bereichsleiter das Marketing der Mobilfunk-Produkte.
Quelle des vollständigen Artikels:
https://www.teltarif.de/nr0/interview-laukenmann-o2-marke-o2-pay-stop/news/96116.html