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Schwierige Situation: Verbände wollen stärker kooperieren

FRK-Breitbandkongress 2024Die Teil­nehmer des 27. Breit­band­kon­gresses des Fach­ver­bands Rund­funk- und Breit­band­kom­muni­kation (FRK) inter­essiert vor allem, wie es in Zukunft mit ihren Kabel- und Glas­faser­netzen weiter­geht.

Der FRK ist in der Tele­kom­muni­kation eine von vielen Lobby­orga­nisa­tionen, die im poli­tischen Berlin vorstellig werden und ihre Inter­essen kundtun. Dieses Konzert der TK-Verbände erklingt nicht immer einstimmig, weshalb es für die Lobby­isten nicht ganz einfach ist, bei poli­tischen Entschei­dungs­trä­gern Gehör zu finden. Deshalb koope­rieren einige der TK-Verbände mitein­ander. Die Koope­rationen sollen inten­siviert werden, was jedoch leichter gesagt als getan ist, wie die Diskus­sion auf dem Breit­band­kon­gress in Leipzig demons­trierte.

Neben dem FRK-Vorsit­zenden Heinz-Peter Labonte fanden sich auf dem Podium Wolf­gang Heer, Geschäfts­führer des Bundes­ver­bands Glas­faser­anschluss (BUGLAS), und Jeffrey Al-Ali, Leiter Recht und Regu­lie­rung beim Verband der Anbieter von Tele­kom­muni­kations- und Mehr­wert­diensten (VATM), ein. Zwischen den Verbänden bestehen bereits Koope­rationen – und zwar bei Themen, bei denen Gemein­sam­keiten herr­schen. BUGLAS-Geschäfts­führer Heer regte daher an, auch über solche Themen zu spre­chen, wo die Gemein­sam­keiten nicht offen­sicht­lich seien. "Viel­leicht müssen wir uns über­legen, wie wir durch eine etwas andere Zusam­men­arbeit den Markt voran­bringen können", sagte Heer auf dem Breit­band­kon­gress in Leipzig. Diskutierten angeregt über weitere Kooperationen zwischen ihren Verbänden (v. l. n. r.): BUGLAS-Geschäftsführer Wolfgang Heer, VATM-Abteilungsleiter für Recht und Regulierung Jeffrey Al-Ali und der FRK-Vorsitzende Heinz Peter LabonteFoto: Marc Hankmann "Wir wollen die Koope­rationen weiter ausbauen", pflich­tete ihm Al-Ali bei. "Wir schauen uns die Themen gemeinsam an und gehen gemeinsam auf die Politik zu", sagte der VATM-Leiter für Recht und Regu­lie­rung. "Natür­lich ist immer noch Luft nach oben, aber wir sind schon auf einem guten Weg." Das klang eher nach einem Weiter so – vor allem im Vergleich zum Vorschlag vom FRK-Vorsit­zenden Labonte. Während sich Al-Ali gegen Maxi­mal­for­derungen in Rich­tung Politik aussprach, will Labonte diese vor sich hertreiben.

FRK-Chef will Politik vor sich hertreiben

Seine Idee: Eine Arbeits­gruppe der TK-Verbände aus fünf bis sechs Personen. "Die sollte das formu­lieren, was wir hier disku­tieren und dann mit einem klaren Konzept auf die Politik zugehen", sagte Labonte. "Unser Job ist es, Geschäfts­modelle zu entwi­ckeln, wie wir Glas­faser in die Fläche kriegen", erklärte Heer. Wenn eine solche Arbeits­gruppe dabei helfe, lade er gerne dazu ein. "Wir tun als Branche gut daran, wenn wir uns klar­machen, welche Blau­pausen es gibt, mit denen wir im Markt reüs­sieren wollen."

Al-Ali äußert hingegen Bedenken: "Es ist schwierig, die vielen Themen, die mitge­dacht werden müssen, mit einigen Wenigen zu bespre­chen", sagte der VATM-Vertreter und verwies auf die bereits bestehenden "unzäh­ligen Arbeits­gruppen". Er kriti­sierte, dass es in der TK-Branche an einem Leit­bild fehle. "Wie soll Open Access aussehen, wie die Kupfer-Glas-Migra­tion, wie wichtig ist der DSL-Markt?", nannte Al-Ali nur drei Themen, zu denen ihm eine klare poli­tische Ausrich­tung fehlt. "Allein bei diesen wenigen Themen ist es uns wichtig, uns mit vielen auszu­tau­schen, wenn­gleich ich das, was Wolf­gang Heer sagte, nicht beisei­teschieben will", erklärte Al-Ali in Leipzig.

Telekom soll Flagge bekennen

VATM-Vertreter Jeffrey Al-Ali wies auf die Schwierigkeiten hin, eine Arbeitsgruppe aller TK-Verbände mit fünf bis sechs Mitgliedern zu gründenFoto: Marc Hankmann Die Diskus­sion verdeut­lichte, dass sich der BUGLAS und der FRK näher sind als beide mit dem VATM. Das ist ange­sichts der Mitglieder nicht weiter verwun­der­lich. Sowohl der BUGLAS als auch der FRK haben einen starken Bezug zur Wohnungs­wirt­schaft. Im VATM sind viele TK-Diens­tean­bieter orga­nisiert.

Die Proble­matik zeigte sich dann zum Beispiel beim Thema Abschal­tung der Kupfer­netze und Migra­tion zu Glas­faser­netzen. "Es ist nach­voll­ziehbar, dass ausbau­ende Unter­nehmen möglichst schnell die Abschal­tung wünschen, um möglichst schnell Kunden auf ihr Netz zu bekommen", sagte Al-Ali in Leipzig. Gleich­zeitig dürfe man aber auch nicht die bundes­weiten Diens­tean­bieter vergessen, die auf die neuen Glas­faser­netze migrieren müssen. Immerhin: Einig­keit herrschte hingegen in dem Punkt, dass es einen Zeit­plan für die Kupfer-Glas-Migra­tion braucht. "Die Telekom muss Flagge bekennen", forderte etwa Al-Ali und unter­strich, dass sie bei dieser Migra­tion keinen Verhin­derungs­kurs fahren dürfe.

Die Diskus­sion um die Abschal­tung der DSL-Kupfer­netze ist im vollen Gange. Erste Abschal­tungen werden in ein paar Monaten erwartet.

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Quelle des vollständigen Artikels:

https://www.teltarif.de/nr0/telekommunikation-lobbyisten-telekom-glasfaser/news/96563.html

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