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sim24 gestartet: Drillisch veräppelt seine Kunden

Die neue Drillisch-Marke sim24Nach Wochen mit einfalls­losen Tarif-Aktionen bei 16 Tarif-Marken und einem mehr­tägigen Netz­aus­fall hat Dril­lisch offenbar nichts Besseres zu tun, als einfach die 17. Marke zu starten. Beim Blick auf die Tarife fühlt man sich veräp­pelt.

Die neue Drillisch-Marke sim24Bild: Drillisch Online GmbH Hinter 1&1 und Dril­lisch liegen schwere Wochen und Monate: Der Netz­start des eigenen 1&1-Mobil­funk­netzes erfolgte mit nur einem Bruch­teil der eigent­lich gefor­derten Basis­sta­tionen. Hinzu kam im Mai ein mehr­tägiger Ausfall des 1&1-Mobil­funk­netzes, der das Vertrauen in den neuen Netz­betreiber stark erschüt­terte.

Dril­lisch verfolgt schon seit seiner Grün­dung eine Mehr­mar­ken­stra­tegie: Verschie­dene Tarif-Marken sollen unter­schied­liche Ziel­gruppen anspre­chen. Doch das ist in den vergan­genen Monaten offenbar immer weniger gelungen, obwohl immer wieder neue Tarif-Marken gegründet und ältere einge­stampft wurden. Nun startet Dril­lisch mit sim24 ohne jeden erkenn­baren Grund die nächste Tarif-Marke, die sich in kaum etwas von den anderen Marken unter­scheidet.

Der Einheits­brei bei Dril­lisch

Mindes­tens 16 aktive Tarif-Marken hatte Dril­lisch bereits im Sorti­ment, wobei davon nur drei eine Sonder­stel­lung einnehmen: your­fone wird außer über das Internet auch in statio­nären Handy-Shops vermarktet. DeutschlandSIM bietet nur natio­nale Tarife ohne Roaming, und M2M-mobil bietet IoT-SIM-Karten für das Internet der Dinge.

Die neue Drillisch-Marke sim24Bild: Drillisch Online GmbH Bei den rest­lichen Marken handyvertrag.de, simp­lytel, PremiumSIM, sim.de, winSIM, smartmobil.de, maXXim, BILDconnect, Simdiscount.de, refur­bished-handys.de, discoTEL, BLACKSIM und cyberSIM über­wiegt aller­dings der Einheits­brei: Alle Tarife sind nach einem einheit­lichen Strick­muster gestrickt und bieten mal mehr, mal weniger Daten­volumen zur Allnet- und SMS-Flat. Über viele Jahre war es quasi ein Such­spiel für Neu- und Bestands­kunden, um heraus­zufinden, welche Marke in welchem Tarif in welcher Woche die besten Kondi­tionen bot.

Doch damit ist es seit einigen Wochen vorbei und die Tarife sind bei den meisten Marken mehr oder weniger statisch, ab und zu wird bei einigen Marken auf die einma­lige Anschluss­gebühr verzichtet.

Und der Marke discoTEL hat man den letzten verblei­benden Vorteil auch noch wegge­nommen: Sie bot bis Mitte Dezember noch Prepaid-Tarife, die ideal gewesen wären, das neue 1&1-Netz zu testen. Doch mit dem 1&1-Netz­start hat man die Vermark­tung von Prepaid-Tarifen bei Dril­lisch ganz einge­stellt und discoTEL in den bereits bestehenden Einheits­brei von Discounter-Vertrags­tarifen einge­glie­dert.

Neue Marke sim24: Zur Kunden-Veräp­pelung?

Die heute nun neu gestar­tete Marke sim24 bietet Tarife nach genau demselben Strick­muster wie immer: Zur Allnet- und SMS-Flat gibts 4 GB für 4,99 Euro, 16 GB für 7,99 Euro, 24 GB für 9,99 Euro und 48 GB für 19,99 Euro. Gesurft wird im eigenen Netz mit maximal 50 MBit/s, die Tarife sind monat­lich kündbar. Eine einma­lige Anschluss­gebühr wird zum Start der Marke nicht berechnet. DSL-Tarife gibts über sim24 auch.

Auf der Home­page fällt der inter­essierte Blick aller­dings auf den Punkt "Tele­fonie-Tarif", der seit heute auch bei anderen Dril­lisch-Marken auftaucht. Dahinter verbirgt sich dann ein Tarif mit Allnet- und SMS-Flat sowie 100 MB Daten­volumen. Beim Preis reibt man sich aller­dings verwun­dert die Augen: Mit 4,99 Euro für Allnet- und SMS-Flat und 100 MB kostet der Tarif genau so viel wie der Tarif mit 4 GB Daten­volumen, außerdem fallen noch 9,99 Euro einma­lige Anschluss­gebühr an. Man fragt sich also allen Ernstes, ob Dril­lisch seine Kunden damit veräp­peln möchte.

Ein derar­tiger Tarif sollte maximal 1,99 Euro oder 2,49 Euro monat­lich kosten - doch dann würde tatsäch­lich die Gefahr bestehen, dass viele Kunden ihn bestellen, die tatsäch­lich nur einen Tele­fonie-Tarif oder das Netz testen wollen.

Eine Einschät­zung (von Alex­ander Kuch)

Schon beim Start der letzten beiden Marken BLACKSIM und cyberSIM im vergan­genen Oktober haben wir die berech­tigte Frage gestellt, was Dril­lisch mit dem sinn­losen Start immer neuer gleich­artiger Marken eigent­lich bezwe­cken will. Wir wieder­holen an dieser Stelle gerne noch­mals, welche fantas­tischen Möglich­keiten es hingegen für Dril­lisch gäbe, mal wieder echte Tarif-Inno­vationen am Mobil­funk-Markt zu plat­zieren:

eine Idee wäre eine höhere Surf­geschwin­dig­keit von beispiels­weise 100 MBit/s, gege­benen­falls gegen Aufpreis zubuchbar ein bezahl­barer Unli­mited-Tarif im Preis­bereich ab 30 Euro, gege­benen­falls abge­stuft nach Surf­geschwin­dig­keit, würde sicher­lich gut ange­nommen werden ein App-Tarif wie fraenk, SIMon oder freenet Flex/Funk wäre eine Sache, die andere Konkur­renten schon seit mehreren Jahren mit Erfolg im Sorti­ment haben die jähr­lich mitwach­sende Daten­menge, wie für einige Zeit bei simp­lytel ange­boten (und wie beim o2 Grow), wäre ein inter­essantes Konzept, mit dem man wenigs­tens einer der Einheits­brei-Marken ein Allein­stel­lungs­merkmal verpassen könnte gerade für Inter­essenten am neuen Netz wäre eine Prepaid-Marke sicher inter­essant und würde über­zeugte Tester mögli­cher­weise zu einem Vertrags­abschluss animieren mit den inzwi­schen sehr beliebten Prepaid-Jahres­paketen könnte man die Prepaid-Kunden sogar länger an sich binden, insbe­son­dere dann, wenn das Daten­volumen flexibel über 12 Monate verteilbar wäre ein bezahl­barer Reise-Tarif mit eSIM für die Länder außer­halb der EU wäre eine Sache, mit dem Dril­lisch sich von allen anderen deut­schen Provi­dern positiv abheben könnte. Mit dem eigenen 1&1-Netz kann der Anbieter hierfür ja jetzt problemlos welt­weit Roaming-Abkommen abschließen, ohne auf einen Vorleister ange­wiesen zu sein ein Produkt wie die 5G-Zuhause-Tarife von 1&1 als DSL-Ersatz würde sicher auch in güns­tigerer Form bei den Dril­lisch-Kunden gut ankommen

Außer Wünschen gibt es aber auch echte Ärger­nisse und Nach­teile bei allen Dril­lisch-Marken, die Dril­lisch einmal besei­tigen sollte, statt immer nur ohne Sinn und Verstand neue Marken (mit denselben wieder­keh­renden Problemen) zu kreieren:

für treue Bestands­kunden sollte die Marken­wechsel-Tortur inklu­sive Marken­wechsel-Gebühr abge­schafft werden, wenn diese wegen eines güns­tigeren Tarifs zu einer anderen Marke wech­seln wollen - das sollte mit einem Klick ohne Zusatz­gebühren im Kunden­center möglich sein für die Restlauf­zeit des bishe­rigen Vertrags sollte dann auch keine Vorfäl­lig­keits­gebühr mehr verlangt werden die horrende Gebühr für Ausstel­lung oder Tausch eines eSIM-Profils sollte ersatzlos abge­schafft werden, bei einem modernen Provider sollte das kostenlos sein die verspä­tete Roaming-Frei­schal­tung erst einige Wochen nach Vertrags­beginn bzw. auf expli­zite Anfor­derung ist der auf den Dril­lisch-Werbe­fotos meist abge­bil­deten jungen, reise­freu­digen und welt­offenen Gene­ration nicht mehr vermit­telbar und sollte abge­schafft werden

Wer sich ein neues Handy zulegt oder seinen Mobil­funk-Anbieter wech­seln will, steht vor wich­tigen Fragen: Welchen Vertrag soll ich wählen und welches Netz ist das rich­tige? Bei teltarif.de erhalten Sie wert­volle Hinweise, wie Sie Ihren passenden Handy-Tarif finden.

Quelle des vollständigen Artikels:

https://www.teltarif.de/nr0/drillisch-sim24-start/news/95679.html

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