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teltarif hilft: Kündigung & Portierung von 1&1 nicht umgesetzt

Wechselprobleme beim InternetanschlussEine Internet-Kundin von 1&1 wollte nach schlechten Erfah­rungen zur Telekom wechseln - doch 1&1 wollte die Fest­netz­nummern erst ein Jahr später dorthin portieren. teltarif.de musste helfen.

Ein Wechsel des Inter­netan­schlusses ist seit vielen Jahren in Deutsch­land eigent­lich kein größeres Problem mehr. Wenn gesetz­liche Kündi­gungs­fristen einge­halten werden und alter sowie neuer Anbieter sich unter­einander verstän­digen, klappt es in der Regel auch mit der Rufnum­mern­portie­rung problemlos.

Insbe­sondere bei älteren Mitbür­gern ist die Erreich­barkeit unter der seit Jahren allseits bekannten Fest­netz­nummer essen­ziell. Bei einer Kundin von 1&1 klappte das aller­dings nicht wie vorge­sehen. Dass 1&1-Dril­lisch mitunter abwei­chende Vorstel­lungen vom Datum des Vertrags­endes hat, darüber haben wir bereits berichtet, wobei bis heute nicht klar ist, ob hier Absicht oder ein tech­nischer Fehler dahinter steckt.

1&1 entlässt Schwie­germutter nicht aus Vertrag

Wechselprobleme beim InternetanschlussBild: 1und1 Anfang März schrieb uns der teltarif.de-Leser:

Ich bin schon viele Jahre täglich aufmerk­samer Leser Ihrer Webseite. Eigent­lich sage ich von mir, dass ich mich bei Handy und Festnetz ganz gut auskenne. Freunde und Verwandte fragen mich oft nach Rat, den ich dank der regel­mäßigen teltarif.de-Lektüre meistens geben kann.

Nun habe ich aber einen Fall, bei dem auch ich nicht weiter­komme und bei dem ich Ihre Hilfe benö­tigte. Der Telefon- und Inter­netan­bieter 1&1 meiner Schwie­germutter [...] beendet den am 10.01.2025 zu "nächst­möglich" gekün­digten Vertrag nicht. Die Vertrags­lauf­zeit des 24-Monats­vertrages lief bis 11.02.2025. Meines Wissens dürfen sich Tele­kommu­nika­tions­verträge nicht mehr auto­matisch um ein Jahr verlän­gern, sondern sind nach Ende der Vertrags­lauf­zeit monat­lich kündbar (TKG § 56). Im vorlie­genden Fall wurde sogar schrift­lich ein Monat Frist zum Lauf­zeit­ende mitge­teilt.

Die Vorge­schichte

Selbst­verständ­lich war der Leser in Bezug auf das Tele­kommu­nika­tions­gesetz korrekt infor­miert. Er teilte dann aller­dings noch weitere Details zur Vorge­schichte mit. Im Februar 2023 sei der Tele­fonan­schluss vom zwischen­zeit­lich verstor­benen Ehemann auf die jetzige Vertrags­inha­berin umge­schrieben worden. Der Kunden­service versprach seiner­zeit, bei einer vorzei­tigen Verlän­gerung könne man weiterhin 12 Monate lang 9,99 Euro monat­lich für den DSL-16-Anschluss berechnen, bei dem tech­nisch nur 4 MBit/s zur Verfü­gung stehen (ab dem 13. Monat nach Wegfall des Rabatts sollten es dann 29,99 Euro monat­lich sein). Im Herbst 2023 bemerkte die Vertrags­inha­berin dann aber anhand ihrer Konto­auszüge, dass von 1&1 nicht 9,99 Euro, sondern 14,99 Euro monat­lich abge­bucht werden.

Zwei lange Tele­fonate und auch eine deut­liche E-Mail an 1&1 brachten die Erkenntnis: Der Provider hatte im laufenden Vertrag trotz (natür­lich nur münd­licher) Zusage das monat­liche Entgelt um 5 Euro erhöht. Da die Schwie­germutter die Ankün­digung der Preis­erhö­hung von 1&1 über­sehen und dadurch die Frist zur außer­ordent­lichen Kündi­gung verpasst hatte, musste sie nun bis zum Ende des ersten Vertrags­jahres 14,99 Euro bzw. ab dem 13. Monat 34,99 Euro monat­lich bezahlen.

Im Oster­urlaub 2024 und auch im Oktober 2024 habe 1&1 die Kundin kontak­tiert und wollte eine Vertrags­verlän­gerung errei­chen. Dies wurde aber "wegen Vertrau­ensver­lust" (wie der Schwie­gersohn formu­liert) von der Vertrags­inha­berin abge­lehnt. Es sei damals tele­fonisch erklärt worden, dass der Vertrag am Lauf­zeit­ende 11.02.2025 mit einem Monat Frist kündbar sei.

2025: Die Glas­faser kommt

2025 habe es im Januar einen erneuten Kontakt­versuch durch 1&1 gegeben. Der Anbieter stellte Glas­faser für August 2025 in Aussicht. Glas­faser liege seit 1,5 Jahren am Wohnort in der Straße, sei aber bisher nicht ins Haus verlegt worden. Die Vertrags­inha­berin lehnte ab - mit der Begrün­dung, sie wolle mit 1&1 nichts mehr zu tun haben.

Am 10.01.2025 sei der 24-Monats­vertrag mit 1&1 zu "nächst­möglich" gekün­digt worden. Es wurde davon ausge­gangen, dass die Kündi­gung zum 11.02.2025 wirksam wird, da zu diesem Datum der aktuelle Vertrag von Februar 2023 endet. Bei der Deut­schen Telekom wurde wenige Tage später ein Glas­faser-Anschluss bestellt, der schon für März 2025 (zum Ende der Frost­phase) in Aussicht gestellt wurde.

Am 12.02.2025 schal­tete ein Telekom-Tech­niker den DSL-Anschluss der Telekom. Die bishe­rige 1&1-Kundin wurde ab diesem Tag über­gangs­weise bis zur Glas­faser­anschal­tung von der Deut­schen Telekom mit DSL versorgt. Die Rufnum­mern­portie­rung von den bei 1&1 geschal­teten Nummern zur Telekom wurde positiv geprüft, jedoch erst mit Datum 11.02.2026!

Auf eine Beschwerde gegen­über 1&1 wurde zunächst verspro­chen, dass man den Anbie­terwechsel zum 26.03.2025 prüfe - doch dann antwor­tete der Provider gar nicht mehr und "stellte sich tot", berich­tete der Leser, als er uns den Fall über­sandte. Sein Kommentar dazu:

Ältere Menschen sind in digi­taler Kommu­nika­tion oft nicht so gut. Zudem kommt noch die Aufre­gung dazu, die alte Fest­netz­nummer nicht zum neuen Anbieter portiert zu bekommen. Auf eine tele­foni­sche Kontakt­aufnahme verzichten wir bei 1&1 bewusst, da sich auf die Aussagen von 1&1 am Telefon nicht verlassen werden kann. [...] Der Telekom-Anschluss ist schon geschaltet und 1&1 kann somit gar keine Leistung mehr erbringen. Will man even­tuell ein weiteres Jahr 34,99 Euro kassieren (420 Euro) ohne eine Leistung zu erbringen? Ich bin mit meinem Latein am Ende.

Es kommt Bewegung in die Sache

Zwei Tage, nachdem wir die Sache an 1&1 über­mittelt hatten, konnte der Leser einen ersten Erfolg melden. Bei einem Anruf sei plötz­lich versi­chert worden, dass eine monat­liche Kündi­gung möglich sei und man sich um die Übergabe zur Deut­schen Telekom kümmern würde.

Wieder zwei Tage später berich­tete der Leser, ein Tele­fonat mit der Deut­schen Telekom habe ergeben, dass sich seitens 1&1 niemand bei der Telekom gemeldet habe zwecks Übergabe der noch bei 1&1 geschal­teten Rufnum­mern der Schwie­germutter. Die Telekom-Mitar­beiterin meinte auch, dass nicht 1&1 Verbin­dung mit dem neuen Anbieter Deutsche Telekom aufnehmen müsste, sondern 1&1 als Alt-Anbieter müsse nur endlich den Vertrag beenden, damit seitens des neuen Anbie­ters Telekom die Portie­rung ange­fragt werden könne. Am selben Tag schrieb uns 1&1 dazu:

Danke für Ihre Anfrage. Gerne haben wir uns das Anliegen Ihrer Leser ange­sehen und geprüft. Vorab möchten wir uns für die entstan­denen Unan­nehm­lich­keiten im Zuge der Vertrags­kündi­gung entschul­digen. Intern kam es dabei zu Heraus­forde­rungen, auch im Zuge des Anbie­terwech­sels. Gerne beenden wir den Vertrag rück­wirkend wie von unserer Kundin gewünscht zum 11.02.2025. Wir erstatten außerdem die letzte Monats­rech­nung in Höhe von 34,99 Euro.

Finale Lösung Anfang April

Erst Anfang April konnte uns der Leser schließ­lich mitteilen, am 1. April ("kein April­scherz") sei nach langem Warten die von der Schwie­germutter ersehnte Kündi­gungs­bestä­tigung von 1&1 gekommen. Am 2. April habe der Schwie­gersohn die nach­träg­liche Rufnum­mern­portie­rung zur Telekom beauf­tragt. Diese sei umgehend zum 10.04.2025 bestä­tigt worden. An unsere Redak­tion schrieb der Schwie­gersohn abschlie­ßend:

Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie bei 1&1 dafür gesorgt haben, dass es über­haupt eine Rück­meldung gab und sich etwas getan hat.

Quelle des vollständigen Artikels:

https://www.teltarif.de/nr0/teltarifhilft-kuendigung-portierung-1und1-problem/news/98518.html

Schlagworte / Tags Telekom,

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