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"Visible by Verizon": 15 Tage kostenlos Mobilfunk in den USA

Wer in die USA reist, möchte auch vor Ort in Kontakt bleiben. Mit einer deutschen Nummer würde es doppelt teuer, denn der anrufende US-Amerikaner (vom Hotel, vom Gastgeber oder der Firma) muss ins Ausland anrufen (was sie ungern tun oder keinen passenden Tarif dafür haben) und der deutsche Kunde muss für ankommendes Roaming (bis zu zwei Euro pro Minute - je nach Tarif) bezahlen. Ideal wäre dazu eine temporäre US-amerikanische Mobilfunknummer. Dazu hat der Anbieter "visible by Verizon" ein passendes Angebot, wir haben es ausprobiert.
eSIM - eine Erfolgsstory?
Seitdem es die eSIM gibt, schießen Angebote für weltweites, regionales oder nationales Datenroaming wie Pilze aus dem Boden. Doch diese Angebote haben alle einen entscheidenden Nachteil: Sie stellen nur Datenverbindungen zur Verfügung, teilweise in fragwürdiger Qualität. Eine Telefonnummer ist meistens nicht enthalten, dafür entfällt auch die persönliche Registrierung, gar mit ID-Prüfung, wie in Deutschland. Einzige Bedingung: Der Kunde muss ein eSIM-fähiges Handy/Smartphone sein eigen nennen.
Besser ein Angebot vor Ort?
Laden von T-Mobile in San Francisco (morgens vor der Öffnungszeit)Foto: Henning Gajek / teltarif.de Soll eine lokale Rufnummer geschaltet werden, kann die Entscheidung für die SIM-Karte eines Netzbetreibers oder Service-Providers vor Ort die bessere Wahl sein. In den USA gibt es bekanntlich aktuell drei große Mobilfunkanbieter, die AT&T, T-Mobile (US) und Verizon, daneben kleinere lokale Netzbetreiber (die meist "nationales Roaming" haben) oder Telefongesellschaften ohne eigenes Netz, die man als "Service-Provider" oder "MVNO" bezeichnen kann. Wie gut die Mobilfunkversorgung in den USA auch in abgelegenen Gegenden ist, hatten wir erst im Juni dieses Jahres getestet - und waren dabei durchaus positiv überrascht.
Das Prepaid-Angebot von T-Mobile US
Auch die App von T-Mobile (US) ist im deutschen Appstore ladbarScreenshot: Henning Gajek / teltarif.de Die Tochter der Deutschen Telekom, T-Mobile US, bietet bereits in den deutschen Appstores eine eigene App (für Android, für iOS) an, die sich speziell an USA-Reisende richtet. Enthalten darin sind eine US-Rufnummer mit einer vom Kunden definierbaren Wunschvorwahl (typischerweise für den Ort oder die Region wohin die Reise gehen soll) und “unbegrenztes Datenvolumen. Der Preis 50 US-Dollar plus lokale Steuern, zahlbar mit Kreditkarte.
Der Vorteil: Die US-Rufnummer ist schon vor der Abreise bekannt und kann damit allen wichtigen Gesprächspartnern vorab mitgeteilt werden.
15 Tage lang testen - kostenlos: Visible by Verizon
Die App von visible by Verizon ist einfach und schnell installeirt.Screenshot: Henning Gajek / teltarif.de Auf den ersten Blick erscheint das Angebot von „Visible by Verizon“ (für Android, für iOS) nicht ganz so praktisch, wie das von T-Mobile. Man lädt die Visible App, die es auch im deutschen AppStore gibt, kann dort aber nur ein Kundenkonto (E-Mail-Adresse notwendig) einrichten und muss nach der Einrichtung die E-Mail-Adresse bestätigen.
Nach der Landung in den USA findet sich am Flughafen wahrscheinlich ein “free WiFi (kostenloses WLAN), in das man sich (ohne Passwort) einbucht und dann die Visible-App erneut startet. Nun wird nach einer US-Postleitzahl (“ZIP Code) z.B. des Zielgebietes gefragt, um zu prüfen ob Verizon dort Netzversorgung anbietet. Ist das der Fall, lädt die App eine eSIM herunter und installiert sie auf dem Smartphone - zugleich wird die regionale Rufnummer mitgeteilt und in den Einstellungen gespeichert. Das dauerte im Test zwei bis drei Minuten, einfach geduldig warten und das Handy solange nicht anrühren.
Nach der Einrichtung ist der Kunde aus allen Ländern unter seiner neuen „+1“-Rufnummer erreichbar. Abgehende Anrufe funktionieren nur zu US-Rufnummern, abgehende SMS funktionierten bei unserem Tests auch nach Deutschland. Mobile Datenverbindungen können in 4G- oder 5G-Technologie (wo vorhanden) genutzt werden und sind offiziell „unlimited“. Im Kleingedruckten findet sich der Hinweis, dass es ab etwa 50 GB verbrauchtem Volumen eine Art Priorisierung geben könnte.
Abschaltung nach 15 Tagen, Verlängerung kostet
Die App von visible by Verizon lässt sich auch im deutschen iOS-Appstore herunterladen.Screenshot: Henning Gajek / teltarif.de Der Clou des Verizon-Angebotes ist die “Trial-Phase": Man kann diese Rufnummer 15 Tage lang kostenlos nutzen und somit das Handy-Netz in aller Ruhe ausprobieren. Nach 15 Tagen wird der Kunde erneut gefragt, ob er verlängern will. Erfolgt keine (positive) Reaktion, wird die Nummer abgeschaltet. Man kann danach die eSIM vom Handy löschen, es entstehen keine Kosten. Innerhalb von 60 Tagen nach dem Start des „Trial“ hätte man noch die Möglichkeit, die Nummer zu reaktivieren, bei gleichzeitigem Abschluss eines Vertrages. Eine Portierung der temporären Trial-Rufnummer zu einem anderen Anbieter ist nicht möglich, erklärt Visible in seinen FAQs.
Bleibt man länger in den USA und möchte das Angebot weiter nutzen, werden monatlich 25 US-Dollar fällig. Mit dem Rabattcode “Save24 kosten die ersten 24 Monate sogar nur 20 US-Dollar (18,52 Euro) pro Monat (ggfs. plus lokale Steuern). Im einfachen Tarifpaket sind nicht nur Anrufe in die USA, sondern auch nach Mexiko und Kanada inklusive, Anrufe nach Deutschland beispielsweise sind gesperrt.
Ein größeres Paket mit 500 Freiminuten u.a. auch nach Deutschland kostet 45 US-Dollar pro Monat (mit Rabatt 35 US-Dollar/32,55 EUR), eine „Global“ Option erlaubt dann auch internationales Roaming.
Visible - einfach und schnell nutzbar
Wir haben Visible mit einem deutschen iPhone 12mini (A2399) ausprobiert. Das Laden der eSIM dauerte wenige Minuten, danach konnte das Telefon sofort genutzt werden und war auch erreichbar. Die eigene Rufnummer wird in der Visible-App und den Einstellungen des Telefons ("Mobilfunk") angezeigt. Abgehende Telefonate in die USA haben wir mit der Ländervorwahl +1 geführt, der Verbindungsaufbau erfolgte prompt, die Sprachqualität war einwandfrei. Im Testzeitraum stehen LTE (4G) und 5G zur Verfügung, 5G gab es nicht überall, aber Datenraten von 60-70 MBit/s waren fast immer möglich.
Eher zufällig entdeckten wir, dass man auf dem iPhone auch Visual Voice Mail für „visible“ einrichten kann. Die notwendigen Ansagen werden am iPhone aufgenommen und wurden automatisch in das Mailbox-System bei Verizon integriert. Ein Anruf von außen bei ausgeschaltetem Telefon lieferte den Beweis. Von einer 900-Rufnummer erhielten wir auch eine SMS mit der Einrichtungsbestätigung. Sofern das iPhone auf deutsch eingestellt wird, funktioniert die Transkription etwaiger Anrufe in englischer Sprache auf der Mailbox nicht.
Die aus Europa gewohnte USSD-Codes für Rufumleitung funktionierten bei Visible durchgehend ebenfalls nicht.
Quelle des vollständigen Artikels:
https://www.teltarif.de/nr0/usa-verizon-esim-reise/news/97015.html