Vodafone hat einen Spam Warner akti­viert, der auto­matisch vor poten­ziellen Betrugs-Anrufen warnt.

Wer kennt nicht die Anrufe von Teil­nehmern mit Rufnum­mern, die man nicht zuordnen kann - und das mögli­cher­weise sogar mit Vorwahlen aus dem Ausland. Aus Neugier nimmt man viel­leicht sogar das Tele­fonat an oder man ruft zurück. In der Regel handelt es sich bei den Anrufen aller­dings um versuchten Tele­fonbe­trug. Vodafone will mit einem neuen Feature im Mobil­funk­netz Kunden vor poten­ziell betrü­geri­schen Anrufen warnen.

"Spam Warner" nennt sich der neue Dienst, der ab sofort im Mobil­funk­netz aktiv ist. Dieser gene­riert auf dem Display von Handys, die im Vodafone-Netz einge­bucht sind, immer dann einen Warn-Hinweis, wenn die jewei­lige Rufnummer von Sicher­heits-Experten als Spam einge­stuft wurde. Das funk­tioniert den Angaben des in Düssel­dorf ansäs­sigen Netz­betrei­bers glei­cher­maßen für Anrufe aus dem In- und Ausland. Zudem erfolgt der Hinweis auch für Kunden anderer Marken, die das Vodafone-Netz nutzen. Spam-Warner von VodafoneFoto: Vodafone Michael Reinartz, Inno­vati­onschef bei Vodafone, sagt dazu: "Der 'Spam-Warner' sensi­bili­siert Mobil­funk­kunden im Vodafone-Netz und schützt sie wirksam vor beläs­tigenden und gefähr­lichen Anrufen. Er ist ab sofort auto­matisch aktiv - davon profi­tieren auch Kunden anderer Mobil­funk­anbieter, die das Vodafone-Netz nutzen. Unsere Sicher­heits­lösungen für Privat- und Geschäfts­kunden bauen wir konse­quent weiter aus. Denn der Schutz unserer Kunden und ihrer Daten hat für uns höchste Prio­rität."

So funk­tioniert der Spam-Warner

Wie Vodafone weiter erläu­terte, funk­tioniert der Spam-Warner über den Dienst Caller ID, den das Unter­nehmen bereits vor vier Jahren einge­führt hat. Damit haben Unter­nehmen die Möglich­keit, neben der Rufnum­mern zusätz­liche Infor­mationen von bis zu 30 Zeichen Länge auf dem Display des ange­rufenen Telefons anzeigen zu lassen.

Für den neuen Sicher­heits­dienst hat Vodafone seine Service­platt­form erwei­tert: In einer ange­schlos­senen Daten­bank sind mehrere tausend Rufnum­mern, die im Zusam­menhang mit Tele­fonbe­trug stehen, hinter­legt und mit dem Text "Vorsicht: Betrug möglich!" verknüpft. Der Text erscheint dann über die Caller-ID-Tech­nologie auf dem Display des Smart­phones.

Aller­dings gilt es zu berück­sich­tigen, dass natür­lich nur vor Rufnum­mern gewarnt werden kann, die in einer entspre­chenden Daten­bank gespei­chert sind. Betrüger ändern häufig die Tele­fonnummer. Solange die neue Nummer nicht als poten­zieller Spam bekannt ist, wird kein Hinweis auf einen mögli­chen Betrug ange­zeigt.

So kommen Dritte an die Nummern ihrer Opfer

Marc Atkins, Chef der Cyber-Sicher­heits­zentrale von Vodafone, erläu­tert, wie die Betrüger an die Handy­nummern ihrer Opfer gelangen: "Meistens sind wir es selbst, die unsere Nummer preis­geben - sei es bei Online-Gewinn­spielen oder ähnli­chen Aktionen. Oft steht im Klein­gedruckten: 'Achtung, Ihre Daten werden an Dritte weiter­verkauft!' Einmal weiter­gegeben, landet unsere Nummer schnell bei Daten­händ­lern und ist frei im Netz verfügbar. Deshalb gilt: Sparsam mit den eigenen Daten umgehen und zweimal hinschauen, bevor man klickt!"

Atkins rät auch, dubiose Rufnum­mern nicht zurück­zurufen. Oft handele es sich um teuer abge­rech­nete Mehr­wert­nummern. Zudem sei es ratsam, keine persön­lichen Daten preis­zugeben. Gewinn­spiele und Umfragen würden oft als Tarnung für Phishing genutzt. Zudem könne ein unbe­darfter Tasten­druck teure Abos und Mehr­wert­dienste nach sich ziehen.

Bei verdäch­tigen Rufnum­mern sei beson­dere Vorsicht geboten. Im Zweifel solle man online prüfen, ob die Nummern bereits bekannt sind. Nicht zuletzt sollten die Hinweise des "Spam Warners" von Vodafone ernst genommen werden. Sperren dürfe der Netz­betreiber Tele­fonnum­mern indes nur auf Anord­nung durch die Bundes­netz­agentur.

Bereits seit Anfang April gibt es auch bei der Telekom einen Spam-Schutz - aller­dings nicht für Anrufe, sondern für den SMS-Empfang.