Internet ohne SCHUFA

Nachrichten

  • Kategorie: teltarif

Zehn Jahre Fusion von o2 Telefónica und E-Plus

Marken von o2 und e-plus, die Mobilfunkgeschichte geschrieben habenAm 1. Oktober 2014 - also vor zehn Jahren - wurde der Zusam­men­schluss von o2-Telefónica und E-Plus voll­zogen. Wie hat sich das auf den Markt ausge­wirkt?

Blicken wir kurz zurück: 1991 star­teten zwei digi­tale GSM-Netze (2G) in Deutsch­land, nämlich "D1" (Telekom) und "D2 Privat" von Mannes­mann Mobil­funk. 1994 kam der dritte Anbieter "E-Plus" dazu und versuchte, mit güns­tigen Preisen die Kunden zu errei­chen, denen Telekom und Mannes­mann bislang "zu teuer" erschienen.

Handicap: Schwa­ches Netz von Anfang an

Das Start­han­dicap: E-Plus bekam zunächst nur Frequenzen bei 1800 MHz, die zwar eine exzel­lente Sprach­qua­lität erlaubten, aber rein rech­nerisch das Doppelte an Sende­sta­tionen gegen­über den Haupt­kon­kur­renten aus Bonn und Düssel­dorf erfor­derten.

Die Politik gestand dem "E-Netz" deshalb einen höheren Inter­con­nect-Preis zu, d. h. Anrufe aus anderen Netzen zu E-Plus waren teurer als Anrufe zur Telekom oder nach Mannes­mann D2.

Bayern wollte viertes Netz

Weil das Bundes­land Bayern keinen "eigenen" Netz­betreiber abbe­kommen hatte, wurde poli­tisch der Wunsch nach einem vierten Netz­betreiber formu­liert und durch­gesetzt. Die VIAG Interkom gewann die Ausschrei­bung und ging 1998 an den Start, eben­falls exklusiv auf 1800 MHz. Mit der "Home­zone" (Handy zum Orts­netz­tarif erreichbar) und der "City­zone" (zu regio­nalen Zielen güns­tigere Preise als für Fern­gespräche, analog zum klas­sischen Fest­netz) erzielte VIAG zum Start einen Achtungs­erfolg, der nur durch eine "turbu­lente Orga­nisa­tion" getrübt wurde.

Viel Wett­bewerb, viele Marken

Es kam zwischen E-Plus und VIAG zum Wett­bewerb mit immer neuen Ideen, wie Flat­rate-Tarife (Marke BASE) oder eine Multi­mar­ken­stra­tegie von E-Plus: Jeder Super­markt, jede Handels­kette etc. konnte eine eigene Mobil­funk-Marke bekommen, wenn sie wollte.

Mannes­mann D2 wurde in einer gigan­tischen Schlacht von Voda­fone "über­nommen", der Anbieter D2 rutschte bald vom Platz 1 auf den 2. Platz.

Die Hoff­nungen der Wett­bewerber, dass die Telekom "unter­gehen" würde, erfüllten sich nicht, im Gegen­teil: Sie setzte sich auf dem ersten Platz fest.

50 Milli­arden für 6 Blätter Papier

Die UMTS-Frequenz-Verstei­gerung im Jahre 2000 wurde zu einem wich­tigen Eckpunkt: Um neue Anbieter aus dem Markt zu drängen, wurden insge­samt 50 Milli­arden Euro für Lizenzen ausge­geben. Gewinner "Nummer 5", die Mobilcom-Multi­media, musste kurz danach aufgeben, weil der entschei­dende Geld­geber France Telecom (heute Orange) nochmal nach­rech­nete und den sofor­tigen Ausstieg vollzog.

"Nummer 6", die als "Quam" gestartet waren, machten zum Start viel falsch und verbrannten dabei viel Geld. Die daran betei­ligte Telefónica zog schließ­lich den Stecker, die eben­falls daran betei­ligte finni­sche Telecom ging "pleite" und musste sich mit der schwe­dischen Telia verbünden.

E-Plus wech­selte komplett zu KPN - o2 zu Telefónica

E-Plus gehörte inzwi­schen weit­gehend der nieder­län­dischen KPN (ehemals Nieder­län­dische Telekom), und dort war das Finanz­polster auch nicht so üppig. VIAG Interkom war zur o2 geworden und o2 war von der British Telecom zur spani­schen Telefónica gewech­selt. Dort musste noch das Quam-Aben­teuer finan­ziell verdaut werden. Der notwen­dige Netz­ausbau mit 3G und 4G in Deutsch­land entpuppte sich für beide Anbieter als teures Unter­fangen. Kunden von E-Plus oder o2 mussten zwischen zwei Extremen wählen: Güns­tige Preise oder in der Fläche brauch­bares Netz.

Sparen bei Voda­fone

Auch bei Voda­fone regierten die briti­schen Spar­kom­mis­sare, die Kunden­zahl schmolz konti­nuier­lich ab, und merk­wür­dige "Bera­tungen" in bestimmten Shops sorgten für Aufsehen und schreckten poten­zielle Kunden ab.

Running Gag: Fusion von E-Plus und o2

Marken von o2 und e-plus, die Mobilfunkgeschichte geschrieben habenLogos: VIAG Interkom / E-Plus / heute Telefónica (o2) Germany Über 10 Jahre wurde in der Branche die Fusion von o2 und E-Plus disku­tiert und dann zunächst erst einmal wieder abge­sagt. Dass es 2014 dann doch geklappt hat, lag an zwei Faktoren: Der Netz­ausbau wurde den kleinen Anbie­tern einfach zu teuer und die Bedin­gung der EU-Kommis­sion erschien "erträg­lich": Die fusio­nierte o2 musste bis zu 30 Prozent seiner Kapa­zität an die 1&1-Gruppe abgeben.

Aus zwei Netzen mache eins

Mit der Fusion wurden die bestehenden Netze von E-Plus und o2 zusam­men­geschaltet, doch der Netz­abde­ckungs-Effekt blieb über­schaubar. Die Sender der beiden standen oft an ähnli­chen Punkten. Es wurden also als "über­flüssig" empfun­dene Stand­orte heraus­genommen, und dann konnte das Netz insge­samt besser ausge­baut werden, als es zwei getrennte Anbieter vorher hätten tun können. Während dieser Umbau­phase mussten die Kunden viel erdulden, mancher Kunde könnte dabei die Ange­bote der Telekom oder von Voda­fone entdeckt und sich zum Wechsel entschlossen haben.

10 Jahre: Starke Netze, nied­rige Preise

Nach 10 Jahren findet o2, dass "starke Netze, nied­rige Preise, hohe Viel­falt" das Leis­tungs­angebot für Mobil­funk­nutzer in Deutsch­land stark verbes­sert hätten. Es stimmt: Heutige Kunden können ein Viel­faches an Daten­volumen und Surf­geschwin­dig­keit zu Preisen erhalten, die in den vergan­genen Jahren sukzes­sive gesunken sind – entgegen der allge­meinen Preis­stei­gerung.

Die Mobil­funk­preise für Wenig- und Normal­nutzer schnitten im euro­päi­schen Vergleich in Studien gut ab, betont o2. Wer sich aber einfach die z.B. in Öster­reich verlangten Preise anschaut, kann einen anderen Eindruck bekommen. Dabei sind Kauf­kraft, Entloh­nung und die unter­schied­lichen Ausbau­flä­chen nicht berück­sich­tigt.

Netz­ausbau kostet Geld

Seit Netzstart dabei: o2-Telefónica Deutschland CEO, Markus HaasFoto: Picture Alliance/dpa Nun sind güns­tige Preise nicht alles, denn der Netz­ausbau in der Fläche kostet richtig viel Geld, nicht nur für die Sende- und Server­technik, sondern es gibt auch stei­gende Preise bei Bauleis­tungen, Strom und zeit­rau­benden Büro­kra­tismus, der die Warte­zeiten vom Entschluss zu bauen bis zum laufenden Sender leicht auf drei Jahre (oder mehr) erhöht hat.

Aus finan­zieller Sicht war die Fusion richtig und wichtig. „Der Zusam­men­schluss von o2 Telefónica und E-Plus ist ein Erfolg, der sich an vielen Kenn­zahlen messen lässt. Die Profi­tabi­lität des Unter­neh­mens hat sich in den vergan­genen zehn Jahren verdop­pelt, die liquiden Mittel aus der gewöhn­lichen Geschäfts­tätig­keit, dem opera­tiven Cash­flow, haben sich sogar verfünf­facht", betont Markus Haas, seit VIAG Interkom im Unter­nehmen und heute CEO von o2-Telefónica in Deutsch­land. "Unser Netz gilt seit dem Jahr 2020 als ‚sehr gut‘”, freut sich Markus Haas über diverse Test­berichte renom­mierter Fach­zeit­schriften. Haas ist der Ansicht, dass „die Zufrie­den­heit unserer Kundinnen und Kunden heute so hoch wie nie" sei. Und weiter: "Die Preise sinken und die Kunden bekommen immer mehr Leis­tung für ihr Geld."

Telefónica Spanien setzt auf Deutsch­land

Quasi der Chef von Markus Haas: Ángel Vilá, Chief Operating Officer Telefónica S.A. verantwortlich für das internationale Geschäft.Foto: Telefónica S.A. Für den Haupt­eigen­tümer von o2-Telefónica in Deutsch­land, dem welt­weit aktiven Tele­kom­muni­kati­ons­unter­nehmen Telefónica S.A., ist der Zusam­men­schluss "wesent­licher Treiber für die Weiter­ent­wick­lung des Geschäfts in Deutsch­land". Ángel Vilá, als Chief Opera­ting Officer im Vorstand von Telefónica S.A.

Quelle des vollständigen Artikels:

https://www.teltarif.de/nr0/historie-e-plus-o2-fusion-preise-markt/news/96725.html

Schlagworte / Tags Telekom,

Kommentar schreiben

Sicherheitscode
Aktualisieren